400 Besucher kommen zum Spielzeugmarkt
Kleine und große Kinder kamen bei dem beliebten Markt in der Kaiser-Friedrich-Halle auf ihre Kosten.
Mönchengladbach. Surrend fährt die dunkelgrüne Lokomotive aus den sechziger Jahren über die Gleise der Testanlage. „Meinen Sie die ist nachlackiert?“, fragt ein Sammler Jürgen Hörner. Gemeinsam inspizieren der Veranstalter und der Interessent den Unterboden der Märklin-Lok. „Dafür sieht sie fast zu schön aus“, sagt der Geschäftsführer der Adlermärkte.
Insgesamt 40 Händler zeigten in der Kaiser-Friedrich-Halle am Sonntag ihre Schätze. Von Modell- bis Blechspielzeug und reichlich Zubehör war an den Händlertischen alles zu finden.
Besonders die berühmten Eisenbahnen fanden unter den fast 400 Besuchern großen Anklang. „Für jeden ist das ein Highlight, wir sind ja alle große Kinder“, sagt Jürgen Hörner. Seit über 30 Jahren veranstaltet er die Spielzeugmärkte jede Woche in einer anderen Stadt.
Aber auf den Adlermärkten kann nicht nur Geld ausgegeben, sondern auch verdient werden. Jeder, der sich von seiner Sammlung trennen möchte, kann mit den Händlern ins Gespräch kommen oder seine Modelle einfach mitbringen. Eine eigene Testanlage mit Gleich- und Wechselstrom sowie unterschiedlichen Gleisgrößen hilft, jede Lok genau unter die Lupe zu nehmen. „Das unterscheidet unseren Markt vom Internet“, sagt Jürgen Hörner.
Klaus Udo Knoll bietet an seinem Stand altes Spielzeug aus früheren Jahrzehnten an. Er hat seit den siebziger Jahren einen eigenen Laden in Düsseldorf und kennt von jedem seiner Spielzeuge das genaue Alter. Eingefleischten Sammlern sei besonders die Originalverpackung wichtig. „So wie Frauen beim Schuhe kaufen der Zalando-Karton“, scherzt Klaus Udo Knoll. Auch er war früher begeisterter Sammler. Aus der Sammelleidenschaft entstand schließlich der eigene Spielzeugladen.
Über seinem Stand hängt ein Bild von einer Lokomotive. Aber nicht irgendeiner. „Der Adlerzug war der Erste, der in Deutschland gefahren ist“, sagt Jürgen Hörner. Dieser Zug gab den Spielzeugmärkten ihren Namen.
Lance Fassbender hat seine Sammelleidenschaft schon früh entdeckt. Der Zehnjährige ist mit seinem Vater Volker auf der Jagd nach Gebäuden und Lokomotiven für seine Modelllandschaft. Vor drei Wochen haben die beiden die alte Eisenbahn auf dem Dachboden der Großmutter wiederentdeckt und sind seitdem Feuer und Flamme. „Ich war vor zwanzig, dreißig Jahren schon mal da, und heute wiederholt sich alles“, sagt der Sammler aus Willich.