Noch Löcher auf dem Konto
Bislang haben sieben Spender 183,50 Euro überwiesen. Viele WZ-Leser sagen Nein zu „Loch-Spenden“.
Mönchengladbach. Die von der Stadt am vergangenen Freitag gestartete Aktion „Spenden gegen Straßenlöcher“ ist schleppend angelaufen. Sieben Gladbacher hatten bis gestern lediglich 183,50 Euro überwiesen, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen auf WZ-Anfrage.
In einer Internetumfrage unserer Zeitung (www.wz-newsline.de) antworten 79 Prozent auf die Frage „Würden Sie Ihrer Stadt Geld für Reparaturen geben?“ mit Nein. 21 Prozent sagen in der nicht repräsentativen Befragung Ja, wenn die Stadt das Geld sonst nicht aufbringen kann.
Laut Speen hat ein Anwohner knapp 50 Euro gegeben, die anderen Beträge liegen darunter. Lediglich einer hat den Wunsch geäußert, die Summe in die „Loch-Landschaft“ der Myllendonker Straße zu investieren. Speen betont, dass die Stadt das Geld nicht verplempern will, es solle „nachhaltig“ zur Straßensanierung eingesetzt werden. Und zwar ab Mai, wenn eine Vielzahl beschädigter Trassen geebnet werde.
Die provisorische Reparatur eines Lochs kostet 25, die Reparatur im „Heißeinbau“ rund 100 Euro. Ein neuer Deckenüberzug wird mit 30 Euro je Quadratmeter kalkuliert. Muss auch der Unterbau erneuert werden, seien 110 Euro je Quadratmeter fällig.
Sehr viele Gladbacher sind verärgert über die Loch-Pisten und darüber, dass die Stadt ihrer Ansicht nach zu wenig gegen die Frostschäden im Asphalt tut.
OB Norbert Bude (SPD) kontert: Für die Beseitigung der Frostschäden wurden zusätzlich 1,56 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die Mittel für die Straßenunterhaltung wurden um 300 000 auf 900 000 Euro erhöht. Für Deckenüberzüge stünden 665 000 Euro bereit.
Doch all das reicht nicht, das weiß auch Bude. Weitere Spenden sind daher willkommen. Wer Geld gibt, der kann sagen, wo geflickt werden soll. Eine Spendenquittung gibt es nicht (Kontonummer 66001 bei der Stadtsparkasse, BLZ 310 500 00, Kassenzeichen 6009 0000 2510 angeben). Weitere Informationen: Tel. MG 25-9001 und -9017.
In einem Kommentar auf wz-newsline schreibt ein Leser zur „Spenden-Aktion Schlagloch“: „Liebe Politik, liebe Verwaltung, denkt einmal über Euer Ausgabe-Verhalten der vergangenen Jahre nach und schämt Euch!“ Ohne „Prestigeobjekte“ und „Verschwendungen in Millionenhöhe“ wäre die Finanzlage nicht so prekär, wie sie derzeit sei.
„Als dreist und verlogen“ bezeichnete SPD-Fraktionschef Lothar Beine die Forderung der CDU, angesichts der vielen Winterschäden den Etat für Straßensanierung aufzustocken. Gerade die CDU habe es versäumt, in vergangenen Jahren genug Geld für die Sanierung bereit zu stellen, meint Beine.