Norovirus: Mehr als fünfmal so viel Kranke in der Stadt

Im Dezember kamen 62, allein im Januar 33 Fälle hinzu. Die Dunkelziffer ist hoch.

Mönchengladbach. 509 gemeldete Fälle von an Norovirus erkrankten Mönchengladbachern im Jahr 2007. 90 Fälle im Jahr davor. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Was im normalen Sprachgebrauch unter "Darmgrippe" läuft, legt bundesweit Kindergärten, Schulen, Betriebe und Altenheime lahm.

Die Experten warnen angesichts der in Deutschland rasant gestiegenen Fälle zu besonderer Vorsicht. "So eine Epidemie wie jetzt haben wir noch nicht gehabt", sagt die Ärztin Kirsten Bradt, beim Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit zuständig für den Bereich Infektionsschutz und Meldewesen, auch angesichts der Mönchengladbacher Zahlen.

Im letzten Monat des vergangenen Jahres wurden in Mönchengladbach 62 neue Fälle der meldepflichtigen Krankheit erfasst. Allein im Januar kamen in der ersten Woche des neuen Monats schon 33 Meldungen hinzu.

"Die Zahl der Kranken potenziert sich. Sagen wir einer steckt fünf Leute an, die fünf wieder fünf, das geht alles sehr schnell vonstatten", sagt Bradt. Es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da viele Menschen mit Durchfall nicht zum Arzt gehen und deshalb keine entsprechenden Labor-Tests veranlasst werden. Im vergangenen Jahr wurden außerdem bereits im November die ersten Kranken gemeldet. Bisher hatte der Erreger erst ab Dezember "Saison".