Odenkirchen: Metalldiebe zerstören vierzig Gräber
Ensetzte Angehörige fanden die Ruhestätten ihrer Lieben auf den Friedhöfen an der Wiedemannstraße und an der Kirchhofstraße verwüstet vor.
Odenkirchen. Mit zahlreichen erschreckten oder sogar weinenden Angehörigen hat sich die Mönchengladbacher Polizei am Freitag konfrontiert gesehen. In der Nacht zu Freitag waren auf zwei Friedhöfen im Stadtgebiet jeweils rund zwanzig Gräber zerstört worden. Kerzenhalter, Skulpturen und andere Dekorationen wurden von den Unbekannten an der Wiedemannstraße und — gar nicht weit entfernt — an der Kirchofstraße in Odenkirchen zum Teil aus den Verankerungen beziehungsweise mit den Beton- oder Steinsockeln herausgerissen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei den Tätern um Metalldiebe handelt. Teile der Beute konnten noch an der Wiedemannstraße gefunden werden. Die Unbekannten wurden womöglich gestört.
Auch für die Polizei sind solche Fälle, in denen die letzte Ruhe von Verstorbenen gestört wird, kein Alltagsgeschäft. Man habe die Kollegen angesichts der aktuellen Vorfälle „sensibilisiert“, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen am Freitag. Sie sollen die Augen nun rund um Friedhöfe noch einmal besonders aufhalten. „Es ist ja meist so, dass solche Metalldiebe dann gleich eine ganze Gegend abgrasen“, so Theveßen. Immer wieder reisen Banden für solche Taten kurzfristig an. In der Vergangenheit hatte es in der Stadt bereits ähnlich verstörende Fälle gegeben.
Im Juli des vergangenen Jahres waren rund 70 Gräber auf dem Friedhof in Hardt von Metalldieben beschädigt worden. 2006 waren schon einmal 30 Ruhestätten betroffen gewesen. Im September 2010 war der Friedhof am Adolf-Kempken-Weg in Wickrath heimgesucht worden. Hier waren mehr als 130 Gräber zerstört worden. Damals waren vermehrt Streifen in Wickrath eingesetzt worden. Insgesamt wurde der Wickrather Friedhof innerhalb von zwei Jahren sogar gleich dreimal verwüstet. ok