Paintball: Landesligisten spielen in Lürrip
Trendsport: Am Samstag wurde die Paintball-Anlage eröffnet. Die Gruppe Useless trainiert hier.
Mönchengladbach. Den Anfängern klopft das Herz bis zum Hals. "Das ist normal", sagt Marco vom Paintball-Team Useless Mönchengladbach. "Beim ersten Mal ist es immer am heftigsten. Und am schönsten", sagt er. "Danach wird das weniger, und das ist eigentlich schade." Useless ist eine Gruppe von acht jungen Männern aus Mönchengladbach, die das Spiel so intensiv betreiben, dass sie in der Landesliga spielen. Sie werden zusammen mit Anfängern die neue Paintball-Arena testen, die am Samstag ihre Tore öffnete.
In zwei Monaten Bauzeit haben die Cousins Mario und Christian Baer aus der Brache auf dem Gelände des Textil-Maschinenhandels Kückels ein Fun-Feld errichtet, auf dem sich vor allem Anfänger in der Trendsportart ausprobieren können.
Die Männer von Useless haben allerdings Ausrüstungen, die rund 3000 bis 4000 Euro kosten. "Meine Golfausrüstung ist auch nicht billiger", kommentiert Mitspieler Marco die Investition. Wer sie nicht selbst besitzt, dem werden Markierer und eine Maske, die das Gesicht schützt, gestellt, inklusive 500 Paints als Munition. Das sind kleine Kugeln, die beim Aufprall zerschellen und grüne oder gelbe Farbspuren auf dem Getroffenen hinterlassen.
Mannschaft grün bezieht Stellung genau diagonal gegenüber von Mannschaft rot, kenntlich gemacht durch entsprechende Armbinden. Der Master gibt das Signal, und dann fliegen die Kugeln über den Platz. Geduckt pirschen sich die Mitspieler von einer Deckung zur nächsten vor, robben auch mal durch Dreck, um nicht getroffen zu werden, sonst sind sie raus aus dem Spiel.
Die Spieler von Useless schicken Salven durch die Druckluftgeräte, die ähnlich wie Gewehre gehalten werden. Die Anfänger haben Mühe auszumachen, wo sich Spieler der gegnerischen Mannschaft befinden, und sind in der Furcht, womöglich eigene Leute zu treffen, wesentlich sparsamer mit der Munition. Zum Schluss gewinnen die Grünen.
Ulrich und Sabine Rosenboom aus Düsseldorf sind ebenfalls unter den Besuchern. Sie gehören zum Paintballsportverein Spaceballs NRW, dem 30 Liga-Spieler und 80 Fun-Spieler angehören. "Wir sind froh, dass wir nicht mehr nach Holland oder Belgien fahren müssen, sondern dieses Gelände mieten können." Die Gruppe Useless hofft, dass der Ausbau des Platzes schnell weitergeht. Momentan fahren die Landesligisten im Sommer zum Training nach Sevenum, ein paar Kilometer hinter Venlo.
Mehr als 70 Menschen haben am ersten Tag eine Beitrittserklärung des Vereins unterzeichnet, die sie zum Betreten des Geländes berechtigt - und zu nicht mehr verpflichtet, als die Platzordnung einzuhalten. Unter 18 Jahren hat niemand Zutritt. "Das muss hier eine private Veranstaltung sein", erklärt Mario Baer die rechtlichen Hintergründe. Die Druckluftmarkierer fallen unter das Waffengesetz, deswegen die strenge Handhabung.