Parks: Adieu bunte Beete
Weil Stellen in der städtischen Grünpflege gestrichen werden, laden die Verdi-Leute in der Verwaltung zum Blumen-Abschied ein.
Mönchengladbach. Eine Gewerkschaft nimmt Abschied von Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht. Am kommenden Dienstag, 16.45 Uhr, wird das Hauptbeet im Bunten Garten, das viele Jahre liebevoll und kreativ mit Blumenmustern gestaltet wurde, Besuch von Verdi-Mitgliedern der Stadtverwaltung und Sympathisanten bekommen.
Offizieller Name des Termins: „Abschied von der Frühjahrs- und Sommerbepflanzung“. Hintergrund sind 24 Stellen der städtischen Grünpflege, die im Rahmen des Sparpakets, auch Haushaltskonsolidierungs-Konzept (HSK) genannt, gestrichen werden sollen. 1,2 Millionen Euro soll das inklusive Sachkosten laut Verdi einsparen.
Grünpflege und Beet-Gestaltung könne es danach nicht mehr geben, sagt Verdi. Schon jetzt sei klar, dass Hornveilchen und andere Blumen im Frühjahr nur deshalb in den Boden kämen, weil die Bestellung nicht mehr rückgängig gemacht werden könne, sagt Peter Heller, Sprecher der Verdi-Vertrauensleute in der Stadtverwaltung.
Das HSK sei „das Ende der städtischen Grünpflege“. Jahrelang seien Stellen abgebaut worden, gleichzeitig über 30 Ein-Euro-Jobber im Einsatz. „Wir haben stillgehalten, aber jetzt nicht mehr“, sagt Heller. „Wir vermuten, dass weitere Ein-Euro-Jobber kommen oder die Aufgaben vielleicht sogar privatisiert werden.“
Auch für Ein-Euro-Kräfte führe das zu nichts. So würden sie nicht in den Ersten Arbeitsmarkt eingegliedert, sondern „das System unterwandert“. Eine Vergabe nach außen würde „am Ende teurer, wie am Beispiel Müllprivatisierung zu sehen ist“.