Demo: Luftballons für den Atom-Ausstieg
Bei der Mahnwache gegen Atomkraft waren viele zum ersten Mal dabei.
Mönchengladbach. Mit scharfen Worten und der Forderung nach dem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie begann die Mahnwache auf dem Alten Markt. Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe in Japan forderten die Redner eine dauerhafte Kehrtwende in der Atompolitik.
Die Ereignisse in Japan waren für viele Teilnehmer, die zum ersten Mal bei solch einer Kundgebung waren, der Grund, aktiv zu werden. So sieht der Schüler Stefan, der auch zum ersten Mal zu einer solchen Aktion gekommen ist, die Situation der Atompolitik ganz realistisch: „Ich bin gegen Atomkraft, jedoch kann man die Reaktoren nicht von heute auf morgen abstellen.“
Der 16-jährige Eike war einer der jüngsten Teilnehmer der Veranstaltung von Bündnis-Grünen und Linken. Er sagt: „Atomkraft muss, wie angekündigt, ein Übergangsmedium bleiben.“ Atomkraft sei gefährlich, dies würde man an den jüngsten Unfällen sehen.
Tanja Hannemann brachte ihre Kinder mit: „Ich bin zum ersten Mal seit 20 Jahren bei so einer Veranstaltung. Ich möchte ein Zeichen setzen, wünsche meinen Kindern und der gesamten Welt eine sichere Zukunft.“
Ein Teilnehmer sieht nicht nur akute Gefahr wie in Japan: „Es gibt ja auch Probleme, die folgen, wie bei uns zum Beispiel die Lagerung. Die Menschen fühlen sich von der Politik verlassen, dies machen sie durch aktiven Protest und Wahlboykott klar.“
Lokalpolitiker Hajo Siemes (Grüne), der zu der Mahnwache geladen hatte, ist zufrieden mit der Resonanz des Abends: „Wir haben mit etwa hundert Leuten zur ersten Mahnwache gerechnet, jetzt sind mehr als hundert hier.“ Ob noch weitere Aktionen folgen ließ er offen. Es sei eine spontane Idee gewesen — wegen der aktuellen Ereignisse in Japan.