Polizei-Neubau: Grüne gegen Präsidium im Abseits
Am 10. November soll der Bebauungsplan für den Neubau an der Krefelder Straße gebilligt werden. Bis dahin bestehe noch Klärungsbedarf.
Mönchengladbach. Mönchengladbachs Bündnis-Grüne stellen den Standort für das neue Polizeipräsidium (PP) an der Krefelder Straße in Neuwerk infrage. Sie glauben, dass mit der Verlagerung ins dezentrale Abseits am Stadtrand die von der Polizei selbst propagierte Bürgernähe auf der Strecke bleibt. Gemeint ist: dass Wachen aufgegeben werden und damit lange Wege für Leute entstehen, die beispielsweise den Verlust ihres Fahrrades oder einen Einbruch anzeigen wollen.
Beispiele für eine verfehlte Politik der früheren Mehrheit aus CDU/FDP - sowohl in der Stadt als auch in der NRW-Landesregierung - gebe es genug, meint der Fraktionssprecher der Bündnis-Grünen, Karl Sasserath. So stehen die beiden Finanzämter in Rheydt und Stadtmitte leer. Die beim Finanzamtsneubau im Nordpark versprochenen Servicestellen in der Stadt gebe es nicht, und der Mönchengladbacher Bürger müsse viel Zeit opfern, um stattdessen in den Nordpark zu kommen.
Gleichwohl werden die Bündnis-Grünen nicht Nein sagen, wenn der Bebauungsplan für das Millionen-Projekt "PP Neuwerk" am 10. November vom Stadtrat verabschiedet wird. Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Werner Hoek sagt: "Wir werden die Standortwahl nicht zurückdrehen können, wollen aber verbindliche Erklärungen."
So dringen die Bündnis-Grünen darauf, dass es bis zur Ratssitzung bestimmte Zusagen seitens der Polizei und des projekt-betreibenden NRW-Landesbetriebs Bauen/Liegenschaft (BLB) gibt. Sie sollen besagen, dass die Wachen im alten Polizeipräsidium an der Theodor-Heuss-Straße, in Rheydt und in der Altstadt erhalten bleiben.
Gladbachs Polizeisprecher Peter Spiertz hat bislang gegenüber der Westdeutschen Zeitung erklärt, dass diese Wachen "auf jeden Fall" bleiben.
Karl Sasserath kritisiert die alte Ratsmehrheit aus CDU/FDP. Sie habe für die Erweiterung des Polizeipräsidiums am alten Standort reservierte Grundstücke an ein Möbelhaus verkauft.
Es dürfe und könne nicht sein, dass das alte Präsidium irgendwann komplett leer stehe. Auch hier wollen die Grünen vom Landesbetrieb Bauen/Liegenschaften in Duisburg Antworten auf ihre Frage: "Was geschieht mit der Theodor-Heuss-Straße langfristig?"