Praktiker: Zwei Märkte betroffen
Konzern mit zwei Filialen in Gladbach steht vor der Pleite.
Mönchengladbach. Für die Baumarktkette Praktiker und ihre Mitarbeiter wird es ernst. Unter anderem durch eine verfehlte Rabattstrategie ist das Unternehmen in finanzielle Schieflage geraten. Der lange Winter und der verzögerte Start in die Frühjahrssaison kamen hinzu.
In Kürze soll ein Insolvenzverfahren eröffnet werden. Spekulationen zufolge sollen die Märkte der Praktiker-Tochter Max Bahr und das Auslandsgeschäft der Kette von der Insolvenz nicht betroffen sein, denn Max Bahr wirft mehr Gewinn ab.
Das Unternehmen hat nicht nur deutschlandweit rund 11 000 Mitarbeiter in 300 Bau- und Heimwerkermärkten. Auch in Mönchengladbach und Viersen ist der Konzern präsent. Allein in Mönchengladbach gibt es drei Filialen: Zwei Praktikermärkte an der Aachener und der Odenkirchener Straße in Rheydt sowie einen Max Bahr an der Lürriper Straße.
Dieser Markt wurde erst Ende des vergangenen Jahres von einem Praktiker- in einen Max-Bahr-Markt umgewandelt. Der Wechsel fand im Rahmen einer deutschlandweiten Umbauwelle unter dem Titel „Projekt Zukunft“ statt. 120 Märkte mit einer Fläche von mehr als 5000 Quadratmetern sollten dabei die Marke wechseln.
Dadurch wollte der Konzern auf das ertragsstärkere Unternehmen umsteigen. Die Praktiker-Märkte in Mönchengladbach haben jeweils rund 40, Max Bahr rund 50 Mitarbeiter. Der Viersener Markt an der Kanalstraße beschäftigt 48 Personen.
Wie es mit den Filialen und Mitarbeitern weitergeht, ist unklar. „Ziel einer Insolvenz ist es, das Unternehmen zu sanieren“, sagt Praktiker-Sprecher Harald Günter. Kurzfristig soll sich laut Günter nichts ändern: „Die Märkte bleiben nach wie vor geöffnet und die Mitarbeiter bekommen weiterhin Lohn und Gehalt. Die Insolvenz ist nicht das Ende“, betont der Pressesprecher. Die lokalen Marktleiter wollten sich zur Situation nicht äußern.
Für welchen Weg sich ein Insolvenzverwalter entscheidet, ist offen. Die Verwalter werden vom zuständigen Amtsgericht eingesetzt, um die Geschäfte zu führen. Das Gericht kontrolliert sie.