Pure Lebenslust im Zoo

Dicke Bäuche, spielender Nachwuchs — im Tiergarten geht es zur Zeit hoch her.

Odenkirchen. Die einen zeigen ihren gewölbten Bauch oder brüten unermüdlich ihre gelegten Eier, die anderen haben ihren Nachwuchs schon zur Welt gebracht. Wenn die Natur erwacht und es überall wächst und gedeiht, dann sorgt die warme Sonne auch bei Luchsen, Meerschweinchen und Störchen im Odenkirchener Tiergarten für pure Lebenslust: „Manchmal müssen wir die Familienplanung ein wenig beeinflussen“, verrät Norbert Oellers, Leiter des Tiergartens.

Denn die kleinen Kaninchen und Lämmchen sollen schließlich erst in der Osterzeit geboren werden. Ebenfalls pünktlich zum Fest schlüpfen die flauschigen Eintagsküken aus ihren Eiern. Das graugescheckte Fohlen der Tarpanherde ist sieben Wochen alt und steht bereits sicher auf seinen dünnen Beinchen. Zum Überleben braucht der kleine Hengst zwar noch die Milch seiner Mutter, aber er macht sich schon neugierig auf die Suche nach anderen Futterquellen.

Seit einigen Tagen sind auch die europäischen Mufflons Eltern geworden. „Bei der kleinen Ziege ist noch nicht zu sehen, ob es Männlein oder Weiblein ist“, erzählt der Tiergarten-Chef.

Noch nicht ganz angekommen sind die Frühlingsgefühle bei den Zebramangusten, die vor sechs Wochen Nachwuchs bekommen haben. Die Kleinen verstecken sie allerdings vor neugierigen Blicken und kalten Nächten in den Gängen und Rohren ihres Baus.

Da sie ursprünglich in Afrika südlich der Sahara beheimatet sind, mögen es die katzenartigen Raubtiere eben gerne ganz warm: „Ich schätze, dass etwa 14 Junge geboren sind“, vermutet Norbert Oellers.

Im August wird ein neues Wisentjunges erwartet, und auch Stier Theobald ist bald wieder Vater. Seine Partnerin ist trächtig, nach rund 40 Wochen kommt das Kälbchen mit der typisch rotbraunen Färbung zur Welt.

Schon im vergangenen Jahr haben die ungarischen Steppenrinder für Nachwuchs im Odenkirchener Tiergarten gesorgt. „Die meisten Schwangerschaften stellen wir erst fest, wenn der Bauch dicker wird“, sagt Oellers. Bei den Kapuzineräffchen könnte sich ebenfalls das eine oder andere Junge ankündigen: „Manchmal werden wir von einer Geburt einfach überrascht“, erzählt der Tiergartenleiter.

Mama Luchs wärmt verschlafen ihren gewölbten Bauch in der warmen Frühlingssonne. Zwei weibliche Junge aus dem letzten Wurf streifen durch den Nachbarkäfig. Die Raubkatzen werden bald ein neues Zuhause in einem anderen Tierpark bekommen, und Papa Luchs zieht in ihren Käfig um: „Damit das Weibchen zur Aufzucht seine Ruhe hat“, sagt Norbert Oellers fürsorglich.