Reha-Klinik wird gebaut
Investor kauft Komplex vom „Eli“. 200 Betten sind geplant. Baubeginn Anfang 2012.
Mönchengladbach/Rheydt. Der Verkauf der Hardterwald-Klinik an die Eifelhöhen-Klinik AG scheint perfekt. Am 2. Mai wollen die Beteiligten beim Notar ihre Unterschriften unter die Verträge setzen. Die „Eifelhöhen“ wollen im Hardterwald ein Reha-Zentrum für Herz- und Neurologie-Patienten errichten. Wie berichtet, sollen hier bis zu 200 Personen nach ihren OPs bzw. Behandlungen fit gemacht werden. Der Baubeginn sei für Anfang 2012 geplant.
Wie viel die Gesellschaft an die Städtischen Kliniken („Eli“), der Besitzerin des Hardterwald-Hauses mit seiner Geriatrie-Abteilung, zahlt, darüber gibt es widersprüchliche Angaben. Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) stelle sich jedenfalls auf einen „höheren Millionenbetrag“ ein.
Infolge des Deals soll keiner der etwa 180 Mitarbeiter der städtischen Hardterwald-Klinik seinen Arbeitsplatz verlieren. Auf Dauer würden in der neuen Reha der „Eifelhöhen“ rund 250 neue Jobs angeboten, glaubt Bernd Meisterling-Riecks. Er ist Aufsichtsratschef der „Eli“-GmbH.
Das ist geplant: Das Haupthaus, denkmalgeschützt, soll als Verwaltungstrakt erhalten bleiben. Abgerissen werden dahinter befindliche Gebäude. So entstehe Platz für das Reha-Zentrum. Es soll 30 Millionen Euro kosten.
Die Geriatrie (Altersheilkunde) soll in den kommenden zwei bis zweieinhalb Jahren am jetzigen Wald-Standort bleiben. Auch die Mitarbeiter, ehe am Rheydter „Eli“ ein Geriatrie-Neubau mit etwa 80 Betten entsteht. Im Hardterwald verbleibe auch die Kurzzeitpflege. In dem schmucken Fast-Neubau werden Menschen betreut, deren Angehörige mal Urlaub machen.
Horst Imdahl, Geschäftsführer der Stadt-Kliniken und eifriger Verhandlungsführer, informierte jetzt auch Mitglieder des Fördervereins „Hardterwald-Klinik“ über die Veränderungen. Der Verein um die wiedergewählte Vorsitzende Manuela Luhnen hat beispielsweise mehrere medizinische Geräte finanziert, die in der Geriatrie eingesetzt werden.
Sie sollen nach dem Wechsel im Besitz der „Städtischen“ in Rheydt bleiben und später in der neuen Geriatrie-Klinik eingesetzt werden. Der Verein will sich aber Ende 2011 auflösen, weil die privat betriebenen „Eifelhöhen“ komplett an der Louise-Gueury-Straße einsteigen.
Im Eigentum des „Eli“ verbleiben zudem zahlreiche Kunst-Gegenstände wie ein großformatiges Bild von Gueury, die der Kommune vor über 150 Jahren 960 000 Reichsmark vermachte. Das wären heute 25 bis 30 Millionen Euro. Mit dem Geld wurde eine Volksheilstätte für heilbare Lungenkranke errichtet. Die vermögende Stifterin litt an Lungentuberkulose. Sie wurde nur 47 Jahre alt.
Das Groß-Gemälde werde nun hinter Glas gebracht, sagt Luhnen. Die neue Reha-Einrichtung soll den Namen der Stifterin Gueury tragen.