Räuber überfällt Politesse
Mann erbeutet dienstliches Smartphone der Frau.
Mönchengladbach. Beleidigungen und Beschimpfungen erleben die Mitarbeiterinnen der Verkehrsüberwachung fast täglich. Aber was am Dienstag in Odenkirchen geschehen ist, habe es in den vergangenen 15 Jahren nicht gegeben, sagt Personaldezernent Hans-Jürgen Schnaß. Gegen 14.30 Uhr war eine Politesse unterwegs, um Falschparker aufzuschreiben. Laut Polizeibericht ging die 62-Jährige über die Wilhelm-Niessen-Straße in Richtung Burgfreiheit. Etwa in Höhe der Filiale der Deutschen Bank wurde sie von einem Mann angegriffen und zu Boden gestoßen, wobei sie verletzt wurde. Anschließend entriss ihr der Mann ihr dienstliches Smartphone, ein iPhone 4S, und flüchtete.
Die Politesse war am Mittwoch noch dienstunfähig. Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut. „Sie ist eine erfahrene Mitarbeiterin und schon 20 Jahre im Dienst“, sagt Schnaß. Dass Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung so angegangen werden, sei äußerst selten, dennoch nehme man den Vorfall zum Anlass, darüber nachzudenken, wie man die Beschäftigten noch besser schützen kann. Eine Konsequenz könnte sein, dass Politessen in Außenbereichen auch am Tag nur noch zu zweit unterwegs sind.
Das gestohlene iPhone hat die Stadt sofort sperren lassen. In der Verwaltung wird überprüft, ob die Politesse kurz vor dem Überfall noch einen Falschparker vermerkt und übermittelt hat. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Körperliche Attacken auf Mitarbeiter der Verkehrsüberwachungen hat es in der Vergangenheit in Mönchengladbach erst zweimal gegeben. Beide Fälle sind mehr als ein Jahrzehnt her. Anzeigen wegen Verbalattacken gebe es mehrfach im Jahr, so Stadtsprecher Dirk Rütten.
Die Anzeige gegen den Mann, der die Politesse am Dienstag überfiel, wird wohl schwerer wiegen. Der Räuber wird auf 30 bis 40 Jahre geschätzt. Er ist etwa 1,80 Meter groß und hat eine kräftige Statur. Bekleidet war er mit einem grauen Kapuzenpullover und einer blauen Jeans. Die Polizei sucht nun Zeugen des Vorfalls und Hinweise zu dem flüchtigen Räuber unter Ruf 02161/ 290. Besonders interessiert sind die Ermittler an einem Zeugen, der nach dem Überfall am Dienstag den Täter ein Stück verfolgte. Er wird dringend gebeten sich zu melden.