Rauchmelder retten Leben
Am Freitag, dem 13., ruft die Mönchengladbacher Feuerwehr dazu auf, sich Brand-Alarmsysteme anzuschaffen.
Mönchengladbach/Rheydt. Ein Schreckenszenario zur Weihnachtszeit: Die Familie sitzt im Wohnzimmer gemütlich beisammen, plötzlich steht der Weihnachtsbaum in Flammen. Blitzschnell erfasst das Feuer schnell entzündbaren Kunststoff in Teppichen, Gardinen und Sofas.
Nach nur 39 Sekunden liegt unter der gesamten Zimmerdecke schwarzer Rauch: "Jetzt bleiben höchsten drei bis vier Minuten, um unbeschadet den Raum zu verlassen", sagt Dietmar Grabinger, Leiter der Abteilung vorbeugende Gefahrenabwehr bei der Gladbacher Berufsfeuerwehr.
Abergläubische Menschen halten Freitag, den 13., für einen Unglückstag. Die Mönchengladbacher Feuerwehr hat den heutigen Freitag bewusst zum Rauchmeldertag ernannt: "Brandschutz ist keine Glückssache, sondern die verantwortungsvolle Aufgabe aller Bürger", sagt Dietmar Grabinger.
Besondere Brisanz bekommt das Thema für die Gladbacher Feuerwehr vor dem Hintergrund eines Prozesses gegen einen Gladbacher Geschäftsmann, der Ende des Monats vor dem hiesigen Landgericht beginnt. Der Mann soll 100.000 Billig-Rauchmelder mit falschen Gütesiegeln versehen und bundesweit an Discounter- und Baumarktketten verkauft haben.
Wer im Zweifel ist, welche Produkte sicher sind und wirklich geprüft, kann sich jederzeit persönlich und kostenlos von der Feuerwehr beraten lassen. Am Freitag ist außerdem eine Hotline geschaltet.
Im Rahmen der bundesweiten Kampagne "Rauchmelder retten Leben" ruft die Feuerwehr die Bevölkerung heute dazu auf, Rauchmelder als "lebensrettende Glücksbringer" zu kaufen und zu installieren. Die knallharte These der Feuerwehr: "Jeder Brandtoter ist ein Rauchtoter. Mit einem Rauchmelder wäre er noch am Leben."
Jeden Monat kommen bundesweit 50 Menschen durch Brände ums Leben, die meisten von ihnen in ihrem Haus oder ihrer Wohnung. Zweidrittel aller Brandopfer werden nachts im Schlaf überrascht. Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass man durch das Feuer aufgeweckt wird und dann genug Zeit bleibt, um das Haus zu verlassen.
Tatsächlich verbreite sich der Rauch schneller als das Feuer, sagt Dietmar Grabinger: "Zwei, drei Atemzüge des giftigen Gasgemisches reichen aus, um uns bewusstlos zu machen oder sogar zu töten." Rauchmelder könnten ganz einfach mit doppelklebendem Tesafilm in der Mitte des Raumes unter der Decke installiert werden. Optimal seien sie im Flur und Treppenhaus sowie im Kinder- und Schlafzimmer platziert.
Und damit der Rauchmelder auch wirklich funktioniert, empfiehlt die Feuerwehr nur VdS-anerkannte Geräte nach DIN EN 14604 zu kaufen: "Wichtig ist es auch, regelmäßig die Batterie zu prüfen und zu wechseln", sagt Brandrat Grabinger.