Regiopark: Sprießen auf Acker nun Jobs?
Ja, den Regiopark gibt es noch. Auf dem Gladbach-Jüchener Gewerbe-Areal sollen„bald“ 150 neue Jobs entstehen.
<strong>Mönchengladbach. Kyrill, der Schreckliche, hat hohe Millionen-Schäden angerichtet. Auch das protzige Schild der Stadt-Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFMG) zerflederte durch Kyrills Orkangeblase. Das Großposter in einem der Kreisverkehre gegenüber dem Güdderather Gewerbeareal wirbt seit Jahr und Tag für den so genannten Regiopark. Jenes 1,2 Millionen Quadratmeter große Industriegebiet, das Gladbach und Jüchen interkommunal vermarken wollen. Schon vor Jahren sollten die ersten Betriebe angesiedelt werden. Doch passiert ist bislang nichts.
Das soll jetzt anders werden. Denn am Montag trafen sich Jüchens Bürgermeisterin Margarete Kranz und Vertreter der Stadt mit WFMG-Boss Uli Schückhaus. Beide Seiten gaben sich danach zuversichtlich: In diesem Jahr soll ein erster Betrieb in den Park ziehen. Der garantiere 150 neue Jobs.
Die Jüchener, mit etwa 20 Prozent an dem autobahn-nahen Mammut-Projekt beteiligt, sind längst ungeduldig geworden.
Schließlich verbiete der Regierungspräsident in Düsseldorf weitere Gewerbeansiedlungen innerhalb Jüchens und verweise stets auf den Park, der ein Rübenacker ist.
Gelinde ausgedrückt von den Gladbachern auf die Schippe genommen fühlen sich Kranz&Co. Die, wähnen sie, hätten nur den Nordpark oder die City-Ost rund um den Gladbacher Hauptbahnhof für neue Investoren und damit Arbeitsplätze im Kopf.
"Stimmt nicht", erwidert Schückhaus. Der Regiopark sei ein "sehr wichtiger Industriebereich" für Ansiedlungen von 50 000 Quadratmetern und mehr. Allerdings sei es nach wie vor schwer, geeignete Firmen zu finden. Und die sollen nach dem Wunsch der Gladbacher auch noch gleich Geld mitbringen, damit der Acker erschlossen werden kann - für Kanäle, Straßen usw..
Laut Schückhaus ("Ich kann keinen Investor basteln") ist jetzt auch die Gladbacher Politik gefordert. Beide Seiten, Jüchen wie Gladbach, hätten einen gemeinsamen Fahrplan für den Park entwickelt. "Der bringt uns nach vorne", sagt der Wirtschaftsförderer.
So oder so: Gladbach hat bereits Millionen für den Grunderwerb im Regiopark ausgegeben. Geld für die Erschließung durch die Stadt habe man nicht. Laut Kranz habe Jüchen 2007 dagegen einen "anteiligen Betrag" für Straßen, Kanäle im Regiopark bereit gestellt.
Schückhaus bleibt optimistisch. Neben dem einen habe er weitere vier Investoren für den Regiopark in der Pipeline.