Richtkranz über dem Campus
Die Arbeiten für die Erweiterung der Hochschule in Mönchengladbach liegen im Zeitplan. 20 Millionen Euro werden investiert.
Mönchengladbach. Nächstes Jahr sollen in dem großen Raum Studenten über den Klausuraufgaben schwitzen. Gestern Nachmittag aber sind in dem zukünftigen Seminar- und Prüfungsraum des neuen Multigebäudes der Hochschule Niederrhein Tische, Heizpilze und eine provisorische Bühne aufgebaut worden, damit Reden und Richtschmaus im Trockenen stattfinden können. Über dem draußen an einem Kran aufgehängten Richtkranz ballen sich bedrohlich dunkle Wolken zusammen.
Drinnen ist die Stimmung dagegen heiter bis aufgeräumt. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan, der Kostenrahmen wird eingehalten, einer pünktlichen Fertigstellung des Gebäudes steht nichts im Wege. „Ich hätte nicht für möglich gehalten, wie schnell der Neubau wächst“, staunt selbst Hochschulpräsident Professor Hans-Hennig von Grünberg.
Der dreistöckige Multifunktionsbau an der Richard-Wagner-Straße soll zum einen vier alte Gebäude ersetzen, die in Kürze abgerissen werden. Zum anderen soll er zusätzlich Raum für die ständig wachsende Anzahl von Studierenden in Mönchengladbach bieten. Vor allem der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften wird davon profitieren.
Er kann über 900 Quadratmeter zusätzliche Fläche verfügen. Außerdem werden dort unter anderem Teile des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik, die Öffentliche Prüfstelle für das Textilwesen und die Druckerei untergebracht.
Wenn der doppelte Abiturjahrgang im kommenden Jahr in die Hochschule strömt, soll der Bau fertig sein. 20 Millionen Euro kostet das barrierefreie und energieoptimierte Gebäude, 15 Millionen davon kommen aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes NRW.
Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Svenja Schulze war denn auch beim Richtfest dabei. Das Geld sei gut angelegt, sagte sie: „Gute Lehre und Forschung brauchen auch eine gute Infrastruktur.“
Sie nennt die Hochschule Niederrhein besonders spannend und dynamisch. „Die Hochschule leistet Enormes. Sie hat die Ärmel hochgekrempelt, um gute Studienbedingungen für den doppelten Abiturjahrgang zu schaffen“, lobt die Ministerin. Schon jetzt studieren mehr als 7000 junge Menschen am Standort Mönchengladbach, in zwei Jahren werden es mindestens 7400 sein.
Deshalb kann der Neubau das Flächendefizit der Hochschule auch nur verringern, aber nicht vollständig beheben. Das nächste Gebäude, der sogenannte Zeilenschluss an der Rheydter Straße, ist deshalb schon in Planung.