Schillerplatz: Warten auf den neuen Entwurf

Pläne für den Umbau des Schillerplatzes könnten der Politik Anfang 2014 vorgestellt werden.

Mönchengladbach. Nein, zufrieden sei er mit dem ersten Entwurf zur Umgestaltung des Schillerplatzes nicht gewesen. Das Aachener Architekturbüro „3Freiraumplaner“ hatte zwar Rasenflächen, Kinderspielplätze und Bürgerbeete in die Pläne integriert, aber die Ideen der Bürger fast gänzlich außen vor gelassen. „Zentrale Forderungen blieben unberücksichtigt“, sagt Philipp Molitor, Sprecher der Initiative Gründerzeitviertel. Molitor erwartet eine deutliche Verbesserung des Entwurfes. Die zweite Version soll noch in diesem Jahr präsentiert werden.

Ende 2011 hatten sich mehr als 100 Bürger zu einem Workshop getroffen und Ideen erarbeitet. Der neue Platz solle offener, multifunktional nutzbar sein und über eine Anbindung an die Verkehrsplätze verfügen. Ohnehin ist die Schillerplatz-Initiative ein Beispiel für konstruktive, dauerhafte Bürgerbeteiligung.

„Vor drei Jahren haben wir den Verein gegründet“, sagt Molitor, „mit dem Ziel, den Schillerplatz wieder zu einem Ort der Begegnung zu machen.“ So sei er Ende des 19. Jahrhunderts auch angelegt worden. Damit sich die Bürger des Viertels gerne dort aufhalten — abseits der Veranstaltungen wie dem Gretamarkt oder dem Gründerzeitfest. „Der Platz hat viel mehr Potenzial als er heute abruft“, sagt Molitor.

Mit tatkräftigen Partnern, wie der Hochschule Niederrhein, organisierte Molitor einen Ideenworkshop. Als Mitte Oktober der erste Entwurf vorgestellt wurde, kamen rund 150 Bürger in den Gemeindesaal der Friedenskirche. „Die Besucher haben klar Stellung bezogen“, sagt Molitor. Außerdem wurde intensiv und fair über den Vorschlag der Planer diskutiert. Das, bestätigten die Planer, sei in dieser Form außergewöhnlich.

Sollte alles nach Plan laufen, beginnen die Umbauarbeiten Mitte kommenden Jahres. Dazu muss allerdings erst der Entwurf von den politischen Gremien abgesegnet werden. Die Pläne sollen Anfang 2014 sowohl in der Bezirksvertretung als auch im Planungs- und Bauausschuss vorgetragen werden. Danach beginnt eine Ausführungsphase mitsamt der Ausschreibung an die Handwerker. „Der Gretamarkt 2014 wird somit noch auf dem alten Platz stattfinden und keinesfalls in einer Baustelle“, sagt Molitor.

Über die Finanzierung des Projekts herrscht zumindest in Teilen Einigkeit: Rund 300.000 Euro stehen im Haushalt für die Umgestaltung zur Verfügung. Bei der Belebung des Platzes werde es aber zu weiteren Kosten kommen, sagt Molitor. „Die Beleuchtung zahlt zwar die Stadt, aber Folgekosten, wie Strom und Wartung, übernehmen wir.“ Die Hoffnung der Initiative ist, dass die rund um den Schillerplatz ansässigen Wirte sich ebenfalls beteiligen.

Interesse an einer Neubelebung hat zum Beispiel Ioannis Stilidis. Der Inhaber des Restaurant Salonika plädiert dafür, dass alle Gastronomen am Schillerplatz jährlich eine Spende von 1500 Euro zahlen. Eine Art Starthilfe für die ersten fünf, sechs Jahre, sagt er. Um Bäume, Spielgeräte und andere Anschaffungen zu bezahlen. „Und mit 15 Euro Mitgliedsbeitrag kommen wir nicht weit“, sagt Stilidis.

Er hat kürzlich gespendet. Den genauen Betrag wolle er nicht nennen, aber „mehr als 1500 Euro waren es schon“. Eine generelle Bereitschaft zur Spende sei bei fast allen Wirten vorhanden. Konkrete Gespräche mit den anderen möchte der 52-Jährige bald führen. Stilidis glaubt, dass letztlich alle zustimmen und spenden. „Es geht schließlich um den Schillerplatz.“ Und der sei eine sehr gute Ecke.