Schulbeginn: Bei 30 km/h zerplatzt die Melone
Die Polizei zeigte am Mittwoch Eltern von i-Dötzchen, was bei Unfällen mit scheinbar niedriger Geschwindigkeit passiert.
Mönchengladbach. Mit dem Ende der Sommerferien und dem Beginn des neuen Schuljahres rückt eine Frage wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit: Wie kann die Sicherheit für die „i-Dötzchen“ im Straßenverkehr verbessert werden?
In einer massierten Aktion versuchte es gestern die Polizei rund um die Wickrather Gemeinschaftsgrundschule — die als einzige Schule bereits ihre 72 Erstklässler einschulte — mit Aufklärung. „Man kann schon sagen, dass Wickrath am Donnerstag mit Polizei zugepflastert ist“, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen. Neben Fahrradstreifen, Geschwindigkeitskontrollen auf den umliegenden Straßen und verstärkter Polizeipräsenz an Kreuzungen, gab es für knapp 150 Eltern eine Demonstration mit „Holger“.
Die mit einer Melone als Kopf ausgestattete Puppe musste für einem simulierten Auffahrunfall herhalten. „Wir wollen damit die Erwachsenen sensibilisieren, die Geschwindigkeiten einzuhalten“, sagte Theveßen.
Mit vermeintlich geringen 30 km/h fuhr ein Pkw dann auch die Puppe um — und die Melone zerplatzte auf der Windschutzscheibe. Bei den zuschauenden Eltern der 72 i-Dötzchen sorgte diese Demonstration teilweise für Entsetzen. „Einige der Eltern standen mit offenem Mund da, weil sie die heftigen Folgen überhaupt nicht erwartet hatten“, sagte Konrektorin Bianca Haumann.
Doch neben der Aktion mit Puppe „Holger“ wurden die Eltern auch über den sogenannten „Walking Bus“ informiert. Dabei werden die i-Dötzchen morgens von sich abwechselnden Eltern in einer Gruppe zur Schule geführt. Das Ziel: Die Kinder sollen irgendwann selbst die geübte Route sicher meistern können. „Das Interesse der Eltern war sehr groß. Viele wollen daran teilnehmen“, sagte Haumann.
Da sich ganz in der Nähe der Schule an der Rheindahlener Straße ein Bahnübergang befindet, waren auch Beamten der Bundespolizei dabei, die den Kindern erklärten, wie man sich dort richtig verhält. „Besonders wenn die Jüngeren beobachten, wie andere trotz geschlossener Schranke über das Gleis gehen, dann besteht die Gefahr, dass sie das nachmachen“, sagt Haumann. Daher sei es so wichtig, den i-Dötzchen immer wieder zu erklären, dass sie an einer Schranke warten müssen.
Die größte Gefahr bleibe aber der Straßenverkehr, sagte Willy Theveßen. „Unser Traum bleibt, dass sich alle an die Verkehrsregeln halten. Das werden wir aber nicht mehr erleben.“