Sinfoniker-CD in Kürze erhältlich
Den Tonträger gibt es ab Montag, 21. August, an der Theaterkasse.
„Es war genau die richtige Zeit, eine CD zu produzieren“, sagt Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson, „das Orchester und ich verstehen uns inzwischen fast ohne Worte, die Harmonie innerhalb des Klangkörpers ist bemerkenswert, was auch Gastdirigenten immer wieder bestätigen.“ Grund genug, seinem und dem Wunsch der „Niederrheinischen Sinfoniker“ nachzugehen und endlich ein Tondokument zu erstellen.
Da traf es sich gut, dass die Krefelder Theaterfreunde im vergangenen Jahr die Finanzierung einer CD anboten. Die Vorbereitungen nahmen Monate in Anspruch, und endlich, im April dieses Jahres, wurde das 5. Sinfoniekonzert der gerade zu Ende gegangenen Saison im Seidenweberhaus mitgeschnitten. Aus dem Konzertprogramm ist nun die 4. Sinfonie G-Dur von Gustav Mahler — in vorbildlicher Aufnahmequalität — auf der CD zu hören.
Dass gerade diese Mahler-Sinfonie ausgewählt wurde, hat mehrere Gründe, wie Kütson erläuterte: „Es ist ein nuancenreiches Werk mit vier, für Mahlers Verhältnisse recht knappen Sätzen. In zahlreichen instrumentalen Soli konnten ebenso wie im farbigen Gesamtklang die Qualitäten des Orchesters dokumentiert werden. Außerdem waren wir in der Lage, mit der Sopranistin Sophie Witte das Solo im vierten Satz adäquat zu besetzen.“
Beim Hören der CD fällt sofort auf, dass der GMD großen Wert darauf legt, die Ambivalenz des nach seiner Entstehung zunächst abgelehnten Opus wirkungsvoll in Szene zu setzen.
Mikhel Kütson, Generalmusikdirektor
Den von Schellenklang begleiteten, fast kinderliedhaften Beginn formt er bei nie schleppenden Tempi ebenso werkgerecht aus wie die Anklänge an Naivität, Hohn und Groteske in der Durchführung — während er in der sich steigernden Reprise die Klangpracht des Orchestertuttis dokumentiert. ‚Ohne Hast‘, wie in der Partitur vorgeschrieben, erklingt der fratzenhaft verzerrte zweite Satz — noch überhöht durch die um einen Ganzton höher gestimmte Solovioline.
Einen ersten Höhepunkt der Aufnahme stellt das Andante dar, „das schönste, das ich geschrieben habe“, wie der Komponist selbst bemerkte. Kütson und die Niederrheiner legten all‘ ihr Können und ihre Gefühle in diesen traumhaft schönen Satz. Schließlich ist ein weiterer Gipfelpunkt das von einer verträumten Klarinettenmelodie eingeleitete Finale, in dem Sophie Witte mit reiner, schlackenloser Leuchtkraft, aber dennoch „kindlich“, wie von Mahler gewünscht, die Texte aus „Des Knaben Wunderhorn“ interpretierte — sorgfältig und einfühlsam vom GMD und seinem Orchester begleitet.
Die CD ist für 20 Euro nach den Theaterferien, also ab dem 21. August, an den Theaterkassen erhältlich.