Sparkasse: Streit um den Gewinn
Die Linke blitzt mit höherer Ausschüttung ab.
Mönchengladbach. Die Politik streitet über die Gewinn-Höhe, die die Stadtsparkasse für das Geschäftsjahr 2009 an die klamme Stadtkasse überweisen soll. Zuletzt, im Hauptausschuss, verlangte die Linke, das große Geldhaus solle mindestens 40 Prozent vom Gewinn überweisen. In finanziell schwierigen Zeiten könne und müsse die Stadt mehr erwarten, sagt ihr Sprecher Helmut Schaper.
Prompt wurde Schaper von FDP-Fraktionschef Anno Jansen-Winkeln zurückgepfiffen. Das Anliegen Schapers sei vor dem Hintergrund der äußerst schwierigen Finanzlage der Kommune verständlich, doch mehr vom Gewinn - das gefährde auf Dauer das Geldhaus, das bundesweit nicht nur bei der Höhe der Rücklagen bestens dasteht.
Der zumeist mit Ratsleuten besetzte Verwaltungsrat der Stadtsparkasse (Jansen-Winkeln ist hier Vorsitzender) hatte jüngst beschlossen, für 2009 exakt 4,2 Millionen Euro aus dem Gewinn an den so genannten Gewährsträger Stadt auszuzahlen. In diesem Gremium hat die Ampel-Koalition die Mehrheit.
Bereinigt, nach Steuern und einer weiteren Stärkung der Rücklage, erzielte das Geldhaus im vergangenen Jahr eine Rendite von rund 14 Millionen Euro. 4,2Millionen erhält die höchst verschuldete Kommune. Die 30-prozentige Gewinn-Ausschüttung ist die höchste in der Geschichte der Sparkasse, für 2008 lag die Quote bei 25 Prozent.
Heute im Stadtrat geht’s wieder um den Gewinn. Die Ampel wird es bei den 30Prozent belassen, obwohl Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) doch die 40Prozent und damit 5,6 Millionen Euro so dringend gebrauchen könnte.