SPD will Rheydter Ring umgestalten

Das Ziel ist die bessere Vermarktung einer derzeit noch begrünten Brache.

Foto: Gruhn

Wenn Politik und Verwaltung zum Spatenstich bitten, dann steht meist Großes bevor. In dem Fall eines Grundstücks am Rheydter Ring ging es im Dezember immerhin um die Pflanzung von Birken als Provisorium. Die Bäume zieren seitdem die brachliegende Fläche, und fürs Frühjahr war eine bunte Blumen-Einsaat vorgesehen. Die große Brache am Rande der Rheydter Innenstadt soll wenigstens nicht danach aussehen, was sie ist, sondern als „Grün auf Zeit“ bis zu einer Bebauung der Fläche.

Wann dort einmal die Bagger anrücken, das ist ungewiss. Für die SPD wäre es aber deutlich einfacher, wenn man das Grundstück noch einmal anders zuschneiden würde: „Wenn man die Verbindungsstraße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Hohlstraße wegnimmt und dafür das Grundstück näher an die bestehende Bebauung versetzt, dann könnte man das Grundstück doch ganz anders vermarkten“, sagt Bürgermeister Ulrich Elsen (SPD).

Dazu müsste der Verkehr in Richtung Rheydt wieder über die Wilhelm-Schiffer-Straße geführt werden. Und damit würde genau der Umbau des zentralen Knotenpunkts des Rheydter Rings rückgängig gemacht werden, den die Stadt erst vor etwa sieben Jahren fertiggestellt hat. Damals wurde der Verkehrsknotenpunkt mit etwa 18 000 Fahrzeugen täglich komplett umgebaut: Die damalige Stichstraße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Hohlstraße wurde um eine zusätzliche Fahrspur erweitert, Hohlstraße und Wilhelm-Schiffer-Straße wurden ausgebaut, um den Verkehr in Richtung Rheydter Hauptbahnhof aufnehmen zu können. Nur in Gegenrichtung wird die alte Fahrbahn weiter genutzt. Damals ein durchaus aufwendiger Umbau, der den Knoten zwar leistungsfähiger gemacht hat, allerdings ist so auch die wohl größte Verkehrsinsel der Stadt mit leichter Hanglage entstanden. „Hier gibt es erhebliches Entwicklungspotenzial, wenn man die Verkehrsführung wieder ändert“, schlägt Ulrich Elsen vor. Der SPD-Fraktionsvorsitzende in der zuständigen Bezirksvertretung Süd, Horst Schnitzler, sagt: „Wir sind politisch bereit, über die Verkehrsführung nachzudenken.“

Als Initialzündung sehen die beiden Politiker den endlich beschlossenen Neubau des Studentenwohnheims auf der anderen Seite der Wilhelm-Schiffer-Straße. Dort will die Kreisbau noch im Sommer mit den Arbeiten für ein Wohnheim mit 110 Plätzen für insgesamt 8,5 Millionen Euro beginnen. Dort sollen auch 15 Wohnungen und die Zweigstellen von Volkshochschulen und Musikschule einziehen. „Damit kommt hier richtig Leben in den Stadtteil, und das wollen wir auch für das Grundstück gegenüber nutzen“, sagt Elsen. Überdies wertet der neu gestaltete Tellmann-Platz auf der anderen Seite der Friedrich-Ebert-Straße das „Eingangstor“ zur Rheydter Innenstadt auf.

Für die verbliebene Brache stellt sich Elsen einen städtebaulichen Wettbewerb für Wohnbebauung und eventuell auch Gewerbe vor, in den auch die Eigentümer des schräg gegenüber liegenden Cityhauses (wo derzeit noch VHS und Musikschule untergebracht sind) einbezogen werden.