Spender des Tiergartens treffen sich am Patentag
Edle Spender unterstützen seit fünf Jahren den Tiergarten. Jetzt trafen sie sich zum Patentag.
Mönchengladbach. Die Mitglieder des Vereins Schlaraffia verehren die Eule als Sinnbild der Weisheit, Sandra Wolfsberger mag Raben und Leon hätte zwar „am liebsten einen Löwen, aber die Gans gefällt mir auch“. Allen gemeinsam ist, dass sie ihr Herz an einen Bewohner des Tiergartens Odenkirchen verloren haben und ihren Liebling finanziell unterstützen.
Seit fünf Jahre können Tierfreunde, die eine besondere Leidenschaft für Präriehunde, Landschildkröten oder Steppenrinder haben, die Patenschaft für dieses Tier übernehmen. Mehr als 200 Einzelpersonen und Gruppen haben sich derzeit für ein Jahr als Pate verpflichtet. Seit drei Jahren treffen sich alle Unterstützer einmal alle zwölf Monate im Tierpark zum gemeinsamen Patentag.
Für Norbert Oellers und sein Team ist die Aktion zwar mit viel Aufwand verbunden, aber es lohnt sich: „Unsere Besucher entwickeln dadurch eine Beziehung zu ihren Tieren und ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Tiergarten“, erklärt der Leiter.
Leon und seine Schwester Lara schauen regelmäßig bei ihren Patenkindern vorbei. Ihre Oma hat ihnen die Patenschaft für Meerschweinchen und Gans geschenkt, „weil der Tiergartenbesuch so einfach noch mehr Spaß macht“. Marita Gerhardt hat sich für Tiere entschieden, zu denen ihre Enkelkinder eine besondere Beziehung haben. „Ich hatte auch schon eigene Meerschweinchen zu Hause“, erzählt Lara. Ihr Bruder Leon mag das Märchen mit der goldenen Gans besonders gern.
Sandra Wolfsberger bezahlt 75 Euro für jeden ihrer beiden Raben: „Das ist es mir wert“, sagt die Rabenliebhaberin. Für die Fleischfresser seien die Futterkosten eben etwas höher als für andere Tiere: „Dafür weiß ich, dass sie genügend Futter, ein ausreichend große Voliere und gute Pflege bekommen“, sagt sie. Immerhin 500 Euro kostet die Unterstützung für den Braunbären.
Luchs, Waschbären und Esel sind als Patentiere besonders beliebt. Affen haben es schwerer. Warum das so ist, kann Norbert Oellers nur vermuten. Tiere hätten immer auch eine symbolische Bedeutung: „Vielleicht will sich niemand zum Affen machen“, meint er lachend.
Eulen stehen für Weisheit: „Deshalb kommen wir einmal im Jahr zu unserem Patentier und verneigen uns dreimal vor ihm“, erzählt Ludolf Koldorf schmunzelnd. Er ist einer der 50 Mönchengladbacher Mitglieder des weltweiten Vereins Schlaraffia, die es sich mit ihrer Patenschaft für eine Eule darüber hinaus zum Ziel gemacht haben, „etwas sinnvolles in unserer Stadt zu unterstützten“, sagt Kolsdorf.