Staatsanwaltschaft ermittelt gegen SEK-Beamte

Die Behörde sieht nach Strafanzeige einen Anfangsverdacht. Der Vorwurf: Gewalt im Amt.

Möchengladbach. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach ermittelt gegen SEK-Beamte, die am 23. Juli auf der Fliethstraße zwei mutmaßliche Drogendealer festgenommen hatten (die WZ berichtete). Das bestätigte Oberstaatsanwalt Lothar Gathen auf Anfrage. „Der Anfangsverdacht konnte bejaht werden“, sagt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft. Es liege eine entsprechende Strafanzeige gegen die Polizeibeamten vor. „Die darin erhobenen Vorwürfe lassen sich ohne weitere Ermittlungen weder entkräften noch bestätigen“, sagt Gathen. Der weitere zeitliche Ablauf könne noch nicht vorhergesagt werden. „Das hängt davon ab, wie umfangreich die Ermittlungen sind.“ Geführt werden die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft übrigens vom Gladbacher Polizeipräsidium (PP). Das sei kein Problem, weil die Beamten, gegen die ermittelt wird, nicht zum Mönchengladbacher PP gehören würden.

Rechtsanwalt Rainer Pohlen, der einen der festgenommenen Männer vertritt, hatte die Vorwürfe gegen das SEK öffentlich gemacht. Sein Mandant habe ihm berichtet, dass etwa zehn Polizeibeamte auf das Auto zugestürmt seien und die Türscheiben eingeschlagen hätten. Die Männer seien danach aus dem Auto gezerrt und gefesselt worden. Anschließend habe man ihnen, so zitiert Pohlen seinen Mandanten, die T-Shirts über den Kopf gezogen, so dass sie nichts mehr sehen konnten. Sein Mandant sei — vermutlich von einem der Beamten — „mindestens viermal mit Stiefeln getreten und mehrfach mit dem Schlagstock auf den Kopf und den Körper geschlagen“ worden.