Stopp für Bleichwiese-Projekt
Investor van Pol wird der Korruption verdächtigt.
Mönchengladbach. Bernd Kuckels (FDP) vertritt OB Norbert Bude (SPD). Der erholt sich von einer Knie-OP. „Vize“ Kuckels hatte es eilig, als er einen Bericht in der Zeitung „De Limburger“ las. Er ließ ihn übersetzen und an die Stadtratsfraktionen mailen.
In dem Beitrag heißt es, dass der Roermonder Piet van Pol in ein „undurchsichtiges Immobiliengeschäft“ mit der Gladbacher Partnerstadt verwickelt sei. Mit der Gesellschaft Pol Beheer BV des Holländers will die Stadtfirma EWMG das alte Zentralbad-Areal zwischen Flieth- und Lüpertzender Straße entwickeln.
Doch daraus wird vorerst nichts. Im nichtöffentlichen Teil des Hauptausschusses verschob die Politik eine Vereinbarung zwischen EWMG und van Pol. Wenn auch die Unschuldsvermutung gelte, so könne man derzeit keinen Vertrag mit van Pol abschließen, hieß es z.B. bei der Ampel. SPD, FDP und Bündnis-Grünen wollten die Polizei-Ermittlungen abwarten.
Die Korruptions-Untersuchungen in Roermond werden gegen den Beigeordneten Jos van Rey (VVD) geführt, bislang nicht gegen van Pol. Der soll mit van Rey befreundet sein. Van Pol ist Miteigner einer Firma, die das Objekt „Kasernenplatz“ an die Kommune veräußerte, angeblich zum überhöhten Preis.
Vor allem die SPD wollte mit van Pol handelseinig werden. Der sollte ab 2014 auf der 15 000 Quadratmeter- Fläche 150 bis 170 Wohneinheiten bauen, dazu Büros (8000 qm). Für das Filet-Areal sollten die Holländer 3,5 Millionen Euro zahlen.
Gesperrt gegen diesen Deal hat sich bisher die FDP. Sie will, dass die Firma ihres Mitglieds Hans-Joachim Schoor hier baut. Die Opposition spricht von Kungelei. Auch die SPD hat Bedenken gegen Schoor.
Van Pol verhandelt seit 2010 mit der EWMG. Mehrfach habe er gedroht, er werde das MG-Projekt fallen lassen, weil hier alles so lange dauere. Da war von Recherchen der Kripo noch nichts bekannt. ba.-