Imageverbesserung: Gladbach auf zwei Rädern
Die Initiative „200 Tage Fahrradstadt“ will das negative Image aufbessern.
Mönchengladbach. önchengladbach ist keine Fahrradstadt — da sind sich eigentlich alle einig. Beim ADFC-Fahrradklimatest 2012 landete die Stadt auf dem drittletzten Platz, und niemand, der in Mönchengladbach schon mal Fahrrad gefahren ist, wird bestreiten, dass die Radwege holprig und das Radwegenetz löcherig ist.
Norbert Krause, Künstler und Initiator der Aktion
Trotzdem will die Aktion „200 Tage Fahrradstadt“ die Vitusstadt zur Radlermetropole machen. „Klar“, sagt Norbert Krause, Künstler und Initiator der Aktion, „eigentlich ist es wahrscheinlicher, dass das Stadttheater wieder aufgebaut wird, als dass Mönchengladbach zur Fahrradstadt wird.“ Die Infrastruktur können die Bürger schließlich nicht selbst sanieren, da sind sie auf die Verwaltung angewiesen.
Dennoch ist Krause optimistisch, denn er will nicht auf die Verbesserung des Radwegenetzes warten, sondern am anderen Ende ansetzen. „Wir stellen nicht den Radweg in den Mittelpunkt, sondern den Radfahrer“, erklärt er. „Wir brauchen mehr Radfahrer, die den öffentlichen Raum wieder erobern.“
Vor allem Freude am Fahren soll die Aktion vermitteln, aber auch ein Gemeinschaftsgefühl. Verschiedene Projekte sind schon geplant: Ab Donnerstag gibt es an drei Orten in der Stadt, nämlich dem Café van Dooren am Schillerplatz, dem Restaurant Efesus an der Hauptstraße und der Radstation am Rheydter Hauptbahnhof, kostenlos den Aufkleber „200 Tage Fahrradstadt“, damit jeder, der mitmacht, das auch zeigen kann.
Später sind Projekte wie ein gemeinsamer Frühjahrsputz mit Hilfe bei kleineren Reparaturen, ein Tandem-Speed-Dating und ein Rundradeln durch die Stadt geplant. „Beim Rundradeln wollen wir im Verbund fahren, denn mit mehr als 16 Teilnehmern kann man auch nebeneinander auf der Straße fahren“, erklärt Krause. Wichtig ist ihm dabei, dass das Ganze keine Protestaktion ist. „Wir wollen eine fröhliche Grundstimmung.“