Textilmaschinen: Warten auf den Umzug
In den nächsten Monaten haben Spezialisten jede Menge Arbeit.
Mönchengladbach. Derzeit herrscht im Monforts-Quartier an der Schwalmstraße noch ein ziemliches Durcheinander. Rund 50 Maschinen stehen dort aufgereiht auf Holzpaletten und warten darauf, dass sie wieder funktionsfähig gemacht werden. Das soll spätestens im kommenden Herbst der Fall sein.
Dann soll der Umzug der insgesamt rund 150 in Deutschland als einzigartig geltenden historischen Textilmaschinen des Museums Schloss Rheydt abgeschlossen sein.
In den vergangenen Jahren hat die Sammlung am derzeitigen Standort, in den Boetzelen Höfen an der Künkelstraße, ein Schattendasein gefristet. Vor allem zwei Männer haben in den nächsten Monaten noch viel Arbeit vor sich: Karl-Heinz Engeln und Klaus Meister sind diejenigen, die sich noch mit der Technik der teilweise rund 200 Jahre alten Webstühle auskennen und diese am neuen Standort wieder zum Laufen bringen. „Die Bastelei an dieser alten Mechanik macht mir großen Spaß. Darin gehe ich auf“, sagt der Maschinenbaumeister Klaus Meister.
Auf dem Monforts-Gelände wird die historische Sammlung in einer rund 2000 Quadratmeter großen Halle zu sehen sein. Dort sollen die Öffnungszeiten erheblich ausgeweitet werden. Vorgesehen ist, dass die Sammlung, die dann „Textil-Technikum“ heißen wird, von montags bis freitags zwischen 11 und 17 Uhr besichtigt werden kann.
„Unterstützt werden wir vom Catering-Unternehmen ,noi!’, das einen Teil der Halle nutzt. Es wird die Eintrittskarten verkaufen und kann im Gegenzug ihre Veranstaltungen vor der textilhistorischen Kulisse anbieten“, sagt der Leiter des Museums Schloss Rheydt, Karlheinz Wiegmann.
Die Ausstellung, zu der neben Textilmaschinen auch ein Luftdüsenwebstuhl, Schärmaschinen sowie Spinn-, Spul- und Zwirnmaschinen gehören, soll den Besuchern mit anschaulichen Filmen erklärt werden. Ein abgetrennter, nicht öffentlich zugänglicher Raum wird zum Depot, in dem defekte Maschinen und Ersatzteile gelagert werden sollen.
Wenn kaputte Maschinen repariert werden müssen, helfen manchmal auch Gladbacher Unternehmen. „Ich fertige Zeichnungen an, anhand derer die Firmen Trützschler und Schlafhorst die Teile anfertigen“, sagt Meister, der früher für Schlafhorst gearbeitet hat.
Am neuen Standort im Monforts-Quartier soll auch die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Textil der benachbarten Hochschule Niederrhein intensiviert werden — ganz so, wie es der Masterplan MG 3.0 vorsieht. Es soll eine enge Zusammenarbeit entstehen, bei der sich Hochschule und Industriebetriebe ergänzen.
Fans des „Textil-Technikums“ können demnächst auch Produkte mit nach Hause nehmen, die mit den alten Maschinen hergestellt werden. Im Museum Schloss Rheydt werden dann Handtücher verkauft, die auf den alten Maschinen gewebt wurden.