Theater-GmbH: Die Gegner formieren sich

SPD, DGB und Betriebsrat lehnen den Vertrag ab.

Mönchengladbach. Dass die Harmonie trügt, war längst erkennbar. Belegschaft und Betriebsrat verfolgen die Umwandlung des Theaters in eine gemeinnützige GmbH mit Bauchschmerzen (die WZ berichtete).

Nun bröckelt auch die politische Front. Die Krefelder SPD hat der GmbH-Gründung "in der vorgesehenen Form" eine Absage erteilt. Sie kritisiert, dass statt sieben nur zwei Mitarbeiter des Theaters im Aufsichtsrat sitzen. Dies sei keine Beteiligung "auf Augenhöhe".

Klaus Kokol (SPD, Krefeld): "Wir vermissen klare Aussagen zur Mitbestimmung, Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen und zu einem Sozialplan." Auch die Forderung, den Aufsichtsrat öffentlich tagen zu lassen, werde "geblockt". Der DGB schloss sich der Kritik der SPD inzwischen an.

Auch der Betriebsrat geht in die Offensive. Ende Oktober hat er Briefe an Politik und Verwaltung verschickt. Darin wird die gGmbH (g steht für gemeinnützig) als "Konstrukt der Unsicherheit" gesehen. Gewisse Kräfte wollten sich "des Theaters auf billige Art und Weise entledigen".

Diese Behauptung nennt Krefelds Kulturdezernent Roland Schneider "infam und rufschädigend". Der Vorsitzende des Betriebsrats manövriere sich "immer mehr ins Abseits". Die Forderungen der SPD nennt Schneider "teilweise abstrus": "Ich hoffe, das gefährdet nicht die Mehrheit für eine Theater-GmbH."

Die Gladbacher SPD "wundert" sich über den Vorstoß der Krefelder Sozialdemokraten. Uli Elsen, kulturpolitischer Sprecher, sagte gestern: "Die Bedenken sind bekannt, aber wir haben einen Kompromiss gefunden." Dazu gehöre auch, dass lediglich zwei Theater-Mitarbeiter im Aufsichtsrat sitzen.

Elsen kündigt ein Gespräch mit den Krefelder Genossen an. Zur Umwandlung in eine GmbH gebe es keine Alternative. Ohne sie sei die Zukunft des Theaters von Gladbach und Krefeld akut gefährdet, meint Elsen. cel/ba.-