Rund 50 Besucher der neu auf den Spielplan gesetzten Extras-Veranstaltung "Opera und Pasta" kamen in den seltenen Genuss dieses doppelten, sinnlichen Erlebnisses.

Wer dabei neben dem regulären Eintritt von fünf Euro zusätzlich noch 9,50 Euro zahlte, durfte sich mit Tagliatelle oder Spaghetti satt essen, ein Glas Wein trinken und zwei Damen und zwei Herren vom Musiktheaterensemble, die am Klavier von Robert Pazur begleitet wurden, beim mitreißenden Singenzuhören.

Während Sopranistin Debra Hays zu "Quando m’en vo" aus der Puccini-Oper "La Bohème" mit den Zuschauern flirtete, intonierte Janet Bartolova mit neapolitanischem Charisma "Santa Lucia".

Bariton Michael Kupfer ließ Donizettis Meisterarie "Bella siccome un angelo" kraftvoll erklingen, ehe Tenor Kairschan Scholdybajew mit seiner Stimme wie eine neue Pastasauce für zusätzlich erwärmende Farbtupfer sorgte.

Pure Lebensfreude wechselte mit melodiösem Ausdruck. Und so mundete es den vielen Zuhörern, mit denen man seitens der Veranstalter, so Musikdramaturgin Ulrike Aistleitner, "gar nicht gerechnet habe", augenscheinlich und hörbar.

Viel Applaus, zufriedene wie gesättigte Gesichter und nur vereinzelte Tellergeräusche zeugten von netter, kurzweiliger Unterhaltung für Augen, Ohren und Mund.

Am Ende schmetterten alle vier Vokalisten den Gassenhauer "O sole mio". Erfüllt von derart emotionaler Vielfalt und einem angenehmen Bauchgefühl gab es nach 90 Minuten stehende Ovationen für die Sängerinnen und Sänger.

Einen Nachschlag bei der Extras-Reihe der Musikbühne kündigte Musikdramaturgin für kurz vor Weihnachten an: Am 14. Dezember wird zu "Swingin Christmas" ins Theater eingeladen.