Umfrage: Mit Bus und Bahn besser unterwegs
Die Stadt will ihren Nahverkehrsplan aktualisieren – beim Thema Bus soll auch gespart werden.
Mönchengladbach. Wer will wann wohin und benutzt dazu welches Verkehrsmittel - das möchte die Stadtverwaltung genau wissen, um den öffentlichen Nahverkehr besser planen zu können.
Zehn Prozent der Haushalte werden befragt, Stichtag ist der 28. Oktober, 24000 Fragebögen werden verschickt. Das alles kostet 60000 Euro.
Die letzte Erhebung liegt 14 Jahre zurück. Seitdem hat sich vieles verändert: Der Nordpark kam, ebenso viele Neubaugebiete. Auch das Mobilitätsverhalten änderte sich. "Früher blieb man meist bei einem Verkehrsmittel: Wer Auto fuhr, tat das immer", erklärt Jörg Clages, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung bei der Stadt.
"Heute wird das Verkehrsmittel häufiger gewechselt." Außerdem wären Bus-Ticket 2000, Schüler- und Studententickets ein Riesenerfolg. Folge: Die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖNVP) sind rasant gestiegen. Zählte die NVV AG 1997 noch 28 Millionen Fahrgäste, sind es heute 48 Millionen pro Jahr.
Auf diese Veränderungen reagiert die Stadt mit der Haushaltsbefragung. "Wir wollen auch wissen, ob die Linienwege noch richtig sind, wo mehr oder weniger Bedarf besteht", erklärt Andreas Wurff, Technischer Beigeordneter.
Auch der Takt, in dem die Busse pendeln, wird überprüft: Ist es in Ordnung, wenn der Bus alle 20 Minuten anrollt oder wären 15 bzw. 30 Minuten besser? Fährt der Mö- bzw. WestBus bis 20 oder bis 22 bzw. 24 Uhr? Viele Fragen, auf die die Befragung Antworten liefern soll. Wurff: "Die Bögen werden anonymisiert ausgewertet. Der Datenschutz ist gewährleistet."
Die vielen tausend Wege, die die Gladbacher am 28. Oktober zurücklegen und zurückmelden sollen, liefern die Grundlage für den neuen Nahverkehrsplan. Der enthält das Konzept für das Angebot des ÖNVP, mit dem die Stadt das "öffentliche Taxi" attraktiver machen will. Sie will aber auch sparen.
Außerdem fließen die Ergebnisse in den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) ein, mit dem die Stadt die künftigen Verkehrsströme lenken will. Der VEP soll z.B. Hauptverkehrsstraßen ausweisen oder Verkehrsberuhigungen möglich machen.
Auch Busspuren oder Radwege können darin enthalten sein. Laut Wurff soll der VEP vor der Sommerpause 2011 den Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Der Nahverkehrsplan werde erst in zwei, drei Jahren greifen.
Vorher wird aber wohl die Viersener Straße im Bereich des neuen Einkaufszentrums geschlossen - und die dortige Bushaltestelle verlegt.