Tröster für Körper und Seele
Nähgruppe fertigt ehrenamtlich Herzkissen für Brustkrebspatienten.
Mönchengladbach. Die Herstellung erfordert viel Sorgfalt: Herzkissen müssen besonders sauber vernäht sein, damit bei der Benutzung keine Druckstellen entstehen. Die sieben Näherinnen, die sich im Konferenzraum des Evangelischen Krankenhauses Bethesda zusammengefunden haben, arbeiten deshalb sehr achtsam und geduldig. Eine halbe Stunde brauchen sie für ein Kissen, das später Brustkrebspatientinnen nach ihrer Operation bekommen sollen.
Herzkissen haben ihren Namen nicht ohne Grund: Sie haben die Form von schmalen, länglichen Herzen. Die Maße sind genau vorgegeben, damit die Patientinnen sie bequem unter der Achsel tragen können. Durch das Kissen wird der Druckschmerz nach der Operation verringert, denn die Narbe nach einer Brustkrebsoperation sitzt meistens in der Achselhöhle. Im Bethesda-Krankenhaus unterziehen sich jedes Jahr zwischen 500 und 700 Frauen einer Brustkrebsoperation.
Das Herzkissen soll jedoch auch ein wenig Trost für die Seele spenden. „Wir möchten den Patientinnen mit den Kissen zeigen, dass jemand an sie gedacht hat“, sagt Brigitte Wicken, die Initiatorin der Aktion. Ein Aufruf im Internet hatte sie auf die Idee gebracht, gemeinsam mit den Freundinnen aus der seit langem existierenden Nähgruppe dieses Projekt ins Leben zu rufen.
Die Idee zu den Herzkissen kommt aus den USA und ist über Dänemark nach Deutschland gelangt. Die Kissen gibt es nirgendwo zu kaufen, sie werden dort, wo sie eingesetzt werden, ehrenamtlich hergestellt und anschließend verschenkt.
30 dieser Kissen wollen die sieben Gladbacher Näherinnen bei ihrem ersten Treffen produzieren. Sie werden, nachdem sie zugeschnitten und vernäht wurden, mit Acryl-Watte gefüllt, endgültig verschlossen und in Folie verpackt. Jedes Herz erhält außerdem noch einen kleinen Anhänger mit guten Wünschen für die Empfängerin. Sie kommen von Herzen — auch weil unter den Näherinnen selbst zwei von Brustkrebs betroffene Frauen sind.
Einmal im Monat will die Gruppe in Zukunft ihre Nähmaschinen im Bethesda aufstellen und dort arbeiten. Für das erste Mal haben sie genug Stoffe dabei. Auch zwei Säcke Acryl-Watte stehen bereit. Für die Zukunft würden sich die engagierten Frauen über Spenden freuen. Weitere Stoffe werden benötigt, aber auch Geldspenden werden gern entgegen genommen (siehe Kasten). „Ein Sack Acrylwatte kostet 10 Euro, damit können wir 10 Kissen füllen“, erklärt Brigitte Wicken.