Untersuchung: Schlechte Noten fürs Essen in den Schulen

Häufig kommen mangelhafte Speisen auf den Teller, sagen Wissenschaftler.

Mönchengladbach. „Derzeit erfüllen über 90 Prozent der Schulen in Deutschland die Qualitätsstandards für gesundes Essen nicht.“ Diese Meinung vertreten Ernährungswissenschaftler der Hochschule Niederrhein. Fünf Jahre lang haben sie das Angebot in Schulmensen untersucht. Im Rahmen von Studienarbeiten oder Zertifizierungen wurde bei insgesamt 200 Mensen genauer hingeschaut. Am Freitag wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Ein Fazit der „AG Schulverpflegung“: Noch gebe es wenige Caterer, die sich zertifizieren ließen. Die Experten plädieren daher für eine Verpflichtung. Häufig komme mangelhaftes Essen auf den Teller. Vor allem mit Blick auf die Zubereitung durch „Laien“, so AG-Leiter Prof. Volker Peinelt: „Wir haben es überall mit schwerwiegenden Defiziten zu tun.“ Aufgeführte Schwachstellen: „schlechte Hygiene“ oder „keine Vollwertigkeit“.

Das Hauptproblem in den Augen der Wissenschaftler: zu lange Warmhaltezeiten, im Extremfall bis zu sechs Stunden. Die Ideallösung laut Peinelt: „In einer top-ausgestatteten Zentralküche mit gutem Personal wird hochwertiges Essen zubereitet, welches anschließend heruntergekühlt oder tiefgefroren wird.“ So werde es in die Schulen transportiert und erst unmittelbar vor der Ausgabe erhitzt. „Der gesamte Prozess sollte in der Hand von Profis liegen.“ Diese Produktion ist nach Angaben der Experten zudem billiger als das Kochen vor Ort: 4,50 Euro fürs komplette Mittagessen stünden 8 Euro gegenüber.

Rund 40 Schulen und Caterer deutschlandweit hat die AG bereits zertifiziert. Aus der Region wurden die Internationalen Schulen in Düsseldorf und Neuss besonders positiv bewertet. bos