Verdi streikt in Mönchengladbach Verdi-Streik sorgt für leere Haltestellen und volle Straßen
Mönchengladbach. · Nur sehr wenige Schüler kommen am Donnerstag zu spät zum Unterricht.
Busfahrer der NEW haben am Donnerstag erneut ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen war der komplette Linien- und Schulbusverkehr. Zum Streik aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi. Die Beschäftigten streikten bereits zum dritten Mal seit dem 29. September. Die Pendler waren allerdings auf die Einschränkungen eingestellt. Am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof warteten nur sehr wenige Fahrgäste vergeblich auf den Bus. „Die Leute wissen das mittlerweile schon vorher“, sagte ein Taxifahrer, der den ganzen Morgen dort im Dienst war. Die NEW hatte die Folgen des Streiks frühzeitig – bereits am Anfang der Woche – angekündigt. Auch die betroffenen Schulen seien im Vorfeld informiert worden, teilte NEW-Sprecher Lucas Beyer mit.
An den Schulen war wenig davon zu spüren, dass die Schulbusse nicht zur Verfügung standen. Kein Schüler musste mehr wie zuletzt zu Hause bleiben, weil er nicht zur Schule kommen konnte, berichtete Jan Funken, Schulleiter am Math.-Nat.-Gymnasium. Lediglich ein Schüler sei am Donnerstag zu spät gekommen, weil das Taxi nicht rechtzeitig kam. Deutlich mehr Eltern als sonst brachten ihre Kinder zur Schule. Deshalb stauten sich die Autos vor dem Gebäude. „Die Eltern sind darauf eingestellt gewesen“, fasste Funken zusammen. Die Bischöfliche Marienschule und das Franz-Meyers-Gymnasium spürten sogar noch weniger Auswirkungen. „Ein paar wenige Schüler waren zu spät“, sagte Birgit Janßen, Schulleiterin an der Marienschule.
Die meisten Eltern brachten Kinder mit Auto in die Schule
Das lag an dem generell hohen Verkehrsaufkommen, das auch sie persönlich auf dem Weg zur Arbeit bemerkt hatte. Denn wie immer hätten die meisten Eltern ihre Kinder mit dem Auto gebracht. Viele Schüler kämen jedoch auch mit dem Fahrrad. Aus diesem Grund war der Streik auch für Schüler der Franz-Meyers-Schule nicht problematisch, sagte Schulleiter Armin Bruder. Der erneute Streik ist eine Antwort von Verdi auf das Verhalten der Arbeitgeberseite – in diesem Fall der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). „Die VKA hat keine Reaktion gezeigt und war nicht bereit, an den Verhandlungstisch zu kommen“, sagte Sabine Busch, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin für den Bezirk Linker Niederrhein. Verdi fordert bundesweit einheitliche Regelungen für die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr. Es geht unter anderem um den Ausgleich von Überstunden, Zulagen für Schichtdienste oder die Entlastung der Fahrer.