Verjüngungskur für Wochenmarkt

Neuordnung der Stände und ein monatlicher Genießermarkt sollen mehr Besucher anlocken.

Mönchengladbach. Eisiger Wind pfeift über den Kapuzinerplatz, aber vor dem Stand der Schelsener Backstube drängen sich die Kunden. Gisela Winkels hat alle Hände voll zu tun. Die tatkräftige Marktfrau ist eine der treibenden Kräfte hinter der Verjüngungskur für den Gladbacher Wochenmarkt. Ein neues Gestaltungskonzept und monatliche Themenmärkte sollen die Stammkunden binden und neue Käufergruppen anziehen.

Gemeinsam mit Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers haben sich die Marktbeschicker auf den Weg gemacht. „Als ich vor etwa zweieinhalb Jahren mal wieder über den Wochenmarkt ging, habe ich gemerkt, dass das Flair nicht mehr stimmt. Der Markt zieht sich von der Hindenburgstraße zum Kapuzinerplatz, mit großen Lücken dazwischen.“

Zwar gibt es treue Stammkunden, aber junge Familien beispielsweise finden selten den Weg auf den Markt. Der Bezirksvorsteher tat, was er immer gern tut. Er holte die Beteiligten an einen Tisch. „Es waren tatsächlich alle 27 Marktbeschicker dabei“, freut sich Gisela Winkels.

Gemeinsam kreierte man die Idee des Genießermarkts, der jeden ersten Samstag im Monat unter ein besonderes Thema stellt. Seit einem Dreivierteljahr wird dieses Konzept erfolgreich erprobt. Nächste Woche beispielsweise steht der Markt unter dem Motto Frühlingserwachen. Dann gibt es besondere Angebote an Frühlingsblühern, Rezepte für eine Frühlingssuppe und jahreszeitliche Backwaren.

Nun geht es außerdem an die Neuordnung. Dieser Versuch war schon einmal vom Ordnungsamt unternommen worden, war aber am Widerstand der Marktbeschicker gescheitert, die sich gegängelt fühlten.

Diesmal wird gemeinsam ein neuer Plan erarbeitet, der Stände mit ähnlichen Angebote zusammenrückt, so dass die Kunden die Übersicht behalten und bequem vergleichen können. So stehen jetzt die Blumenstände zu Beginn des als Rundgang angelegten Marktes, dann folgen Gemüse und Obst, Fleisch, Wurst und Käse, Backwaren und schließlich Feinkost und Fisch. Alle Stände finden jetzt auf dem Kapuzinerplatz Platz. „Veränderungen sind nicht immer gern gesehen“, weiß Gisela Winkels. Aber inzwischen macht sich ein neuer Geist der Zusammenarbeit bemerkbar.

In der wärmeren Jahreszeit sollen zusätzliche Aktionen den Markt beleben. Dafür sucht der Bezirksvorsteher noch Amateurmusiker, die samstags auf dem Kapuzinerplatz für Stimmung sorgen.