Borussia-Fans werden selbst zur Sehenswürdigkeit
Die fast 10 000 Anhänger machen die italienische Hauptstadt zu einer VfL-Partyzone.
Rom. Lucien Favre eilte anderthalb Stunden nach der Partie nochmals ins Stadion, um sich von den zehntausend mitgereisten Fans im Stadio Olympico zu verabschieden und vor allem, um „Danke“ zu sagen. Die Enttäuschung über das Ausscheiden in der Europa League währte nach Spielschluss beim VfL-Anhang nicht lang. Laustark wurden die „Fohlen“ von ihren Fans für eine erfolgreiche Rückkehr auf das internationale Parkett gefeiert.
Tags zuvor hatten sich die aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands und Europas angereisten Anhänger unter anderem in den zahlreichen Bars auf der Via Internazionale eingefunden, um sich auf das Spiel einzustimmen.
Am Spieltag selber versetzten 4000 bis 5000 Borussen die italienischen Straßen rund um die Spanischen Treppe im Herzen Roms in Ausnahmezustand und sorgten dafür, dass das öffentliche Leben für einige Stunden fast zum Erliegen kam.
Hans Meyer wurde ebenso frenetisch bejubelt wie die Ex-Gladbacher Ciquinho und Salou, die sich wie auch Präsident Rolf Königs und Geschäftsführer Stephan Schippers dieses Schauspiel nicht entgehen lassen wollten.
Friedlich und lautstark machten sich die Fans dann auf den Weg zum Stadion. „Trotz der großen Menschenmenge verläuft alles friedlich. Unsere Fans verhalten sich vorbildlich“, sagte Gladbachs Fanbeauftragter Jan Ruoff beim Gang durch die alterwürdigen Gassen Roms. Mit Shuttlebussen und S-Bahnen wurde der VfL-Anhang zum Stadio Olympico gebracht, wo die Borussen ihren Verein trotz der Niederlage bis weit nach Spielschluss lautstark feierten.
Martin Stranzl und Co. mussten sich wie im falschen Film gefühlt haben als die Verlierer nach dem Spiel aus der eigenen Kurve lauter gefeiert wurden als die Sieger aus Rom.
„Trotz des enttäuschenden Spiels, war es ein einmaliges Erlebnis mit so vielen Borussen in Rom für unseren Verein da zu sein“, sagt Christian, der sich mit seiner zwölfköpfigen Gruppe“ wie viele andere nach der Partie erneut ins Stadtzentrum begab und in einem italienischen Restaurant niederließ, um die gesamte Tour bei Rotwein, Bier und Pasta Revue passieren zu lassen. „Die herzliche Gastfreundschaft der Italiener uns Fans gegenüber war bemerkenswert“, ergänzt der Tönisberger.
Die Römer hatten ihrerseits auch tolle Tage mit dem Borussen-Anhang, der in der berühmten Weltmetropole selbst zur Sehenswürdigkeit wurde.