Borussia: Bilanz gegen italienische Klubs ist positiv
Dreimal weiter gekommen, zweimal ausgeschieden — die Gladbacher blicken auf eine ereignisreiche Historie zurück.
Mönchengladbach/Rom. Noch nie hat Borussia Mönchengladbach in der Zeit der Zugehörigkeit zur Fußball-Bundesliga im Europapokal gegen eine Mannschaft aus Rom gespielt, das Hinspiel im Borussia-Park am vergangenen Donnerstag in der Europa League natürlich ausgenommen.
Dabei weist die sportliche Statistik des Klubs elf Europapokalspiele aus, in denen es gegen Mannschaften aus Italien ging. Gespielt wurde gegen Inter und AC Mailand sowie Juventus und AC Turin.
Das erste Aufeinandertreffen mit einer italienischen Mannschaft hat es gleich in sich. Am 20. Oktober 1971 empfängt Borussia auf dem Bökelberg Inter Mailand zum Achtelfinale im Landesmeister-Wettbewerb und gewinnt nach einer spielerisch herausragenden Leistung mit 7:1. Doch das Spiel wird annulliert, weil ein Zuschauer in der 28. Spielminute beim Stand von 2:1 für die Hausherren dem Mailänder Roberto Boninsegna (angeblich) eine Coladose an den Kopf geworfen hatte.
90 000 Tifosi sorgen beim Rückspiel im Mailänder Sa Siro-Stadion für eine hitzige Atmosphäre. Inter gewinnt mit 4:2. Das Rückspiel auf neutralem Boden in Berlin endet trotz einer Vielzahl guter Tormöglichkeiten 0:0, Gladbach war also ausgeschieden.
Über zu wenig Tormöglichkeiten im Rückspiel konnte sich der VfL zweieinhalb Jahre später, im April 1974, gegen den AC Mailand ebenfalls nicht beklagen. Nach einem 0:2 im Hinspiel des Halbfinales im Pokal der Pokalsieger gehen die Gladbacher in der 27. Minute in Führung. Berti Vogts hatte für ein Eigentor des Mailänders Giuseppe Sabadini gesorgt.
Der erlösende zweite Treffer, der die Verlängerung bedeutet hätte, fiel auch deshalb nicht mehr, weil der Schiedsrichter Angelo Franco-Martinez (Spanien) dem deutschen Klub zwei mögliche Elfmeter verwehrte.
Die erste Begegnung mit einer Mannschaft aus Turin folgt am 22. Oktober 1975 — und es gibt gleich einen Sieg. Dank der Tore von Jupp Heynckes und Allan Simonsen noch vor der Pause gewinnt die Mannschaft das Hinspiel gegen Juventus mit 2:0, das Rückspiel vor 68 000 Besuchern in Turin endet nach 2:0-Führung von Juve 2:2. Hacky Wimmer und erneut Simonsen sichern der Mannschaft von Trainer Udo Lattek das Weiterkommen.
Auch die zweite Begegnung mit einer Turiner Mannschaft verläuft erfolgreich. Im Achtelfinale des Landesmeister-Wettbewerbes in der Saison 1976/1977 schaltet die Borussia den AC Turin aus. Dem 1:2 im Hinspiel in Italien folgt ein 0:0 am Bökelberg — der „Italien-Fluch“ ist endgültig passé. Dem Torhüter Wolfgang Kneib sei dank.
In die Verlängerung geht das bisher letzte Aufeinandertreffen mit einer italienischen Mannschaft 1979. Die Begegnung mit Inter Mailand in der 2. Runde des Uefa-Pokals endet 1:1 und 2:3 nach Verlängerung. Es war so etwas wie eine verspätete Revanche für die Vorkommnisse beim Büchsenwurf gut acht Jahre zuvor. Red