Viel Bewegung an der Hindenburgstraße
Die Leerstände sind ein Problem. Aber es gibt auch positive Meldungen wie Neueröffnungen und ein neues Konzept der Händler.
Vermieter, die für ihre Ladenlokale „astronomische Summen“ aufrufen, wie es Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, ausdrückt. Dadurch bedingte Leerstände, auch zwischen Minto und Kaufhof, die da eigentlich, anderthalb Jahre nach Eröffnung des Einkaufszentrums, keiner mehr erwartet hätte. Die bekannten Probleme am oberen Ende, zuletzt befeuert durch die angekündigte Geschäftsaufgabe von Kult und die Insolvenz von SinnLeffers: Das sind nur einige der Negativmeldungen zur Hindenburgstraße. Doch es gibt auch etliche positive: der Zusammenschluss der Händler am oberen Stück, die spannende Neueröffnung von Alberto ebenda, die gelungene „Geburt“ des neuen Sonnenhausplatzes, das Interesse der Postbank am früheren Ladenlokal von New Yorker. Und: ein äußerst ungewöhnliches Gastronomiekonzept im Geschäftshaus neben dem Minto.
An der Baustelle hat sich zwar seit Wochen nichts mehr sichtbar getan, und es ist nach wie vor so, dass sich keiner der Verantwortlichen zu „The Garage Bar & Grill“ äußert. Dem Vernehmen nach gestaltet sich das Anbringen der amerikanischen Autos, die auf Zeichnungen des Steakrestaurants von der Decke hängen, schwieriger als gedacht. Doch das Konzept steht. 40 bis 60 Mitarbeiter sollen dort arbeiten, die Stellen sind bereits ausgeschrieben. Bauherr ist der umtriebige Essener Gastronom Franco Giannetti, der unter anderem ein Restaurant im Museum Folkwang betreibt. Der Entwurf stammt von Architekt David Düzlü, zugleich Geschäftsführer und Entwickler einer computergesteuerten Schießsportanlage namens Dagrecker — denn die soll in „The Garage“ zum Einsatz kommen.
Ein Steakrestaurant mit Bar-Bereich und Schießstand als Attraktion — das dürfte einzigartig sein. Der Schießstand soll über bewegliche, spezialbeschichtete Ziele verfügen anstatt über klassische Zielscheiben. Geschossen wird mit Softair- oder Luftdruckwaffen. Es ist nicht ganz abwegig, dass in „The Garage“ eine Wildwest-Version zum Einsatz kommen könnte. Bisher gibt es die Anlagen vorrangig in Sportparks, beispielsweise in Gelsenkirchen.
Einer, der sich das Geschäftshaus neben dem Minto zuvor ebenfalls genau angeschaut hatte, ist Heinz-Richard Heinemann. Der Konditor- und Confiseurmeister ist nach wie vor auf der Suche nach einer geeigneten Fläche für ein Café-Restaurant. „Wir haben uns verschiedene Gebäude an der Hindenburgstraße angeschaut. Am Ende hat alles aus unterschiedlichen Gründen nicht gepasst. Einiges war einfach zu klein, an anderen Stellen hätten wir viel investieren müssen, um daraus ein Café-Restaurant zu machen“, sagt Heinemann. Und dann dies: „Ich kann mir auch vorstellen, in Richtung des Alten Marktes zu gehen. Das wäre für die Gegend dort eine tolle Aufwertung. Allerdings ist das natürlich auch eine Frage des Preises. Der muss schon zum Standort passen.“ Und da sind wir wieder am Anfang dieser Geschichte.
Doch auch aus diesem Winkel gibt es positive Signale: Für die geplante vorweihnachtliche Belebungsaktion der oberen Hindenburgstraße à la „Schauzeit Rheydt“ haben offenbar mehrere Vermieter ihr Entgegenkommen signalisiert.