Vorjahres-Geschäft: Gladbacher Bank - Weniger Konten, mehr Kunden
Die Bilanzsumme des Kreditinstituts stieg auf 1,4 Milliarden Euro.
Mönchengladbach. Lockangebote großer Banken, vor allem aber der Direktbanken, machen den regionalen Geldinstituten zu schaffen. Das gab auch Hans-Peter Ulepi, Vorstandssprecher der Gladbacher Bank, bei der gestrigen Bekanntmachung der Bilanz unumwunden zu. "Eine Situation wie diese, habe ich noch nicht erlebt. Das geht ganz klar gegen die kleinen, regional aktiven Banken." Es zielt vor allem auf Kunden, denen der Service und die Filiale vor Ort weniger wichtig sind als das kostenlose Girokonto.
Zwar verliert die Gladbacher Bank mehr Kunden im reinen Girokontogeschäft, als sie hinzu gewinnt. Die Gesamtkundenzahl sei im vergangenen Jahr jedoch "leicht gestiegen", so Ulepi. Momentan seien es rund 31 000. Das erklärt sich vor allem aus Kredit- und Anlagegeschäften mit Kunden, die ansonsten kein Konto bei der Bank haben.
Dass Ulepi gestern dennoch von "deutlichen Zuwächsen" und "sich dynamisch entwickelnden Kundengeldern" sprechen konnte, führt der Banker "auf die positive Stimmung in der heimischen Wirtschaft" zurück. Die habe für eine steigende Kredit-Nachfrage gesorgt. Neben der Baufinanzierung ist das eines der Standbeine der Gladbacher Bank.
340 Millionen Euro hat die Bank dafür aus eigenen Mitteln vergeben. Für 1,5 Milliarden wurden an die Kunden Kredite anderer Institute vermittelt. Dafür kassiert die Gladbacher Bank dann zwar die Provision, trägt aber nicht das wirtschaftliche Risiko, falls ein Kredit nicht zurück gezahlt wird. Somit fließen diese Zahlen auch nicht in die Bilanz ein. "Das sind Größenordnungen, in denen wir uns als regionale Bank mit unserem Kernkapital nicht bewegen könnten", sagt Ulepi.
Auch die Bilanzsumme sei 2006 gestiegen. Nach Ulepis Auskunft um 37 Millionen auf jetzt 1,4 Milliarden Euro. Aktuell verwaltet die Gladbacher Bank Kundengelder in Höhe von 387 Millionen Euro. Der Gewinn des 145 Mitarbeiter starken Unternehmens liege - vor Steuern - bei 5,8 Millionen Euro. Das sei ein Plus von acht Prozent. Die Kosten-Einnahmen-Rate liegt bei 65,8 Prozent. Es wurden für jeden eingenommenen Euro 65,8 Cent ausgegeben.