Wanloer entwickeln ein Konzept für den Ortskern
Das 1100-Seelen-Örtchen kämpft gegen sein Image als „Grubenranddorf“ an.
Wanlo liegt am südlichen Zipfel der Stadt. Das Dorf, in dem 1104 Einwohner leben, befindet sich südwestlich des Autobahnkreuzes, an dem sich die Bundesautobahnen 46 und 61 kreuzen. Es markiert die zukünftige Grenze des Tagebaus Garzweiler. Seit 2013 haben sich die Wanloer regelmäßig getroffen, um an der Zukunft des Ortes zu arbeiten. Ziel: Wanlo soll nicht länger als das „Grubenranddorf“ gelten, als Motto wurde „Wanlo, das engagierte und lebendige Dorf der Zukunft“ gewählt.
In der Sitzung der Bezirksvertretung West wurden die Eckpunkte des Entwicklungskonzepts vorgestellt. In Kooperation zwischen der Bürgerschaft Wanlos und der Stadtverwaltung wurde das Dorfinnen-Entwicklungskonzept Wanlo (DIEK) erarbeitet. „Dieses Konzept ist ein starkes Zeichen in einer gemeinsamen Vorgehensweise von Stadt und engagierter Dorfinitiative, die Tagebaurandproblematik als Chance für die Zukunft zu betrachten. Es unterstreicht vor allem, dass sich die Stadt auch um ihre Außenbezirke kümmert“, sagt der zuständige Beigeordnete Gregor Bonin. Das Dorf solle zukünftig nicht mehr als isoliert, sondern als Bindeglied zwischen Stadt und Tagebaufolgelandschaft wahrgenommen werden.
Derzeit wird ein Nutzungskonzept für die leerstehende alte Schule erarbeitet, die in einem zweijährigen Testbetrieb als Dorfgemeinschaftshaus dienen soll. Es sollen eine Dorfwerkstatt, ein Wohnzimmer sowie eine Nachbarschaftshilfe und ein Dorfservice von Bürgern für Bürger eingerichtet werden. Im „Wanloer Wohnzimmer“ sollen unterschiedlichste Angebote von Basteln, Lesungen bis zu Filmvorführungen schrittweise eingeführt werden. Organisiert und koordiniert wird der engagierte Dorfentwicklungsprozess durch die ehrenamtlich organisierte Initiative Dorfentwicklungsplanung Wanlo.
Ein wichtiges Ziel des DIEK Wanlo ist es, die Lebendigkeit der Dorfmitte zu erhöhen.