Hilfsorganisation in Mönchengladbach Sorgen bei der Mönchengladbacher Tafel: Weihnachtsspenden bleiben aus
Mönchengladbach · Jährlich sammelt die Tafel Weihnachtspakete für ihre Kunden. In diesem Jahr sind allerdings noch keine 300 zusammengekommen. So viele werden noch benötigt.
Tafel-Vorsitzende Monika Bartsch ist besorgt. Denn für die jährliche Weihnachtspäckchen-Aktion der Hilfsorganisation fehlt es an Spendern. „Wir haben noch keine 300 Päckchen bekommen“, sagt Bartsch. „Wir brauchen aber um die 1700 oder 1800, um die Kunden, die regelmäßig zu uns kommen, zu versorgen.“ Seit mehr als zehn Jahren verteilt die Tafel zur Weihnachtszeit gespendete Weihnachtspakete an Bedürftige. Im vergangenen Jahr seien 2300 abgegeben worden, erzählt Bartsch. Die Tafel ruft zur Spende von haltbaren Lebensmitteln wie Kaffee, Konserven oder Schokolade auf. Bisher habe es damit noch nie ein Problem gegeben. „Eigentlich haben wir uns in jedem Jahr gesteigert“, sagt Bartsch. Im vergangenen Jahr hätten manche größere Familien sogar ein zweites Paket mitnehmen können und schließlich seien noch hundert Pakete übrig geblieben, die an die Obdachlosenhilfe weitergegeben wurden.
Doch was ist der Grund für die scheinbar gesunkene Spendenbereitschaft? Bartsch geht davon aus, dass es damit zusammenhängt, dass die sonstigen Spender auch selbst weniger im Geldbeutel haben. „Ich kann das verstehen, dass viele Leute sagen: ‚Wir haben schon immer gespendet, aber für uns ist auch alles teurer geworden und wir können das nicht mehr‘“, sagt sie. Dass mögliche Spender ihr Geld in diesem Jahr beispielsweise schon in eines der zahlreichen globalen Kriegs- und Krisengebiete geschickt haben, glaubt sie eher nicht. „Unsere Spender geben ihr Geld lieber an Organisationen vor Ort, da wissen sie, wo es hingeht.“
Pakete, die an die Tafel geschickt werden, sollten ausdrücklich keine frischen Lebensmittel enthalten, beispielsweise kein frisches Fleisch. „Wenn wir die Pakete verteilen, ist das dann meistens nicht mehr so prickelnd,“ so Bartsch. Für die, die spenden wollen, denen es aber noch an Inspiration fehlt, hat Bartsch einen Tipp: „Stellen Sie sich vor, Sie kochen ein Gericht am Heiligabend. Jetzt muss das nicht das tolle Fleischgericht sein, Frischfleisch ist ja sowieso unpassend.“
Aber vielleicht ein paar Konserven wie Ravioli, Eintöpfe oder Nudeln. Auch ein paar Plätzchen für die Kinder wären denkbar, insgesamt alles, was den Spendern selbst auch ein schöneres Weihnachtsfest bereiten würde.