Weitere Straßen mit Schadstoffen belastet?

Nach Ermittlungen das Landeskriminalamtes werden nun Proben genommen.

Foto: Jörg Knappe

Sind möglicherweise nicht nur die Süchtelner- und Klumpenstraße mit Schadstoffen belastet? Möglich ist es, denn das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt derzeit gegen ein Unternehmen, das laut Stadt im Verdacht stehen soll, mit Schadstoffen belastetes Pflaster-Bettungsmaterial verwendet zu haben. „Das LKA hat Waren- und Transportwege analysiert“, erläutert Stadtsprecher Dirk Rütten. Danach besteht für insgesamt elf Stellen im Stadtgebiet ein Gefahrenverdacht. In sieben Fällen handelt es sich um städtische Straßen mit rund 300 Haushalten, in vier Fällen handelt es sich um Arbeiten auf Privatgrundstücken.

Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung beim Institut für Umweltanalyse aus Bielefeld Untersuchungen in Auftrag gegeben, zunächst bei den von der Stadt ausgeführten sieben Maßnahmen das Bettungsmaterial im Unterbau der betroffenen Straßen systematisch zu beproben, zu analysieren und ein Gefährdungsgutachten zu erstellen. In allen anderen Fällen geht die Stadt derzeit auf die privaten Eigentümer der Flächen zu, um sie über den Sachverhalt zu informieren und das weitere Vorgehen abzusprechen.

„Es handelt sich zunächst nur um einen Verdacht, den wir allerdings ernst nehmen müssen. Daher wird die Stadt vorsorglich zum Schutz der Anwohner entsprechende Untersuchungen veranlassen“, sagt Umweltdezernent Bernd Kuckels.

Da das Bettungsmaterial unter dem Pflaster beziehungsweise unter den Gehwegplatten eingebaut ist, kommen die Anwohner nicht mit dem Material in Kontakt. „Als Vorsichtsmaßnahme werden vorerst, bis weitere Erkenntnisse vorliegen, Aufbruchgenehmigungen durch die Stadt nur unter Einhaltung besonderer Sicherheitsauflagen erteilt“, teilt die Stadt mit.

Mit ersten Laborergebnissen rechnet die Stadt in etwa acht Wochen. Das vollständige Gutachten wird nach etwa vier Monaten erwartet. pn