Wie ein Gefängniszaun

Espenstraße will trotz Absperrung „offen“ bleiben.

Mönchengladbach. Gert Fischer, Stadt-Schuldezernent, hat die Errichtung eines Rundum-Stabgitterzauns an der Gesamtschule Espenstraße ebenso verteidigt wie die Schulleitung. „Wir mussten nach den Verschmutzungen und dem vielen Müll auf dem Schulhof handeln“, sagt Fischer. Und bezieht sich auf die Kritik der CDU-Politikerin Ursula Schiffer. Die hatte resolut nachgefragt: „Muss das sein, das ist städtebaulich eine Zumutung und sieht wie ein Gefängniszaun aus.“

„Das mag ja so erscheinen, aber wir werden das alles begrünen. Dann passt das eher in die Umgebung“, sagt Gerd Schaeben. Er ist didaktischer Leiter an der Ganztags-Einrichtung mit 1200 Schülern. Als die Gesamtschule, die erste in der Stadt, in den 80er Jahren eröffnete, habe man bewusst den komplett von allen Seiten zugänglichen Schulhof propagiert. Als Zeichen für gute Nachbarschaft und Offenheit. Das sei jahrelang gut gegangen. Doch seit ein paar Jahren habe diese „Offenheit“ viele Probleme bereitet.

Gemeint: Müll im Gartenteich, Matratzen in der Schulhofecke, Graffiti, beschädigte, von Schülern gefertigte Objekte, leere Flaschen, Scherbensalat, Einbruchsversuche, herausgerissene Betonpflaster usw. Schaeben: „Für so etwas waren junge Leute wie Erwachsene verantwortlich.“

„Dies ist uns nicht zuzumuten“, sagt er. Und schon gar nicht dem Hausmeister, der wegen des verstreuten Mülls oft schuften musste.

Jetzt, da die 30 000 Euro teure Absperrung steht, müsse man keine unangenehmen Überraschungen mehr erleben. Und befürchten, dass wieder mal etwas zerstört beziehungsweise vermüllt wurde. Wenn es auch so wirke, aber die Schule werde sich keinesfalls abschotten. „Wir bleiben im Dialog mit allen.“ Wer wolle, könne den Schulhof weiter nutzen, die Turnhalle sowieso. Aber künftig kann der Hausmeister Störern und Verschmutzern „Platzverbot“ erteilen.

Laut Schulverwaltung sind die meisten Schulen der Stadt umzäunt. Nach Amokläufen in anderen Städten hätten das Eltern begrüßt.

Auch die Gemeinschaftsgrundschule Waisenhausstraße wollte einen Zaun, Fischer winkte ab. Das passe nicht zum Stadtbild, sagt er. ba