Wie sicher sind Erstklässer?
Polizei, Stadt und Stadtsparkasse setzen ihre Initiative „Kids in MG“ mit einem Aktionstag fort.
Mönchengladbach. 2600 Erstklässler in Mönchengladbach haben am Montag erstmals ein sicheres Gefühl dafür bekommen, künftig als "verkehrsschwache Personen" auf den städtischen Straßen unterwegs zu sein. Im Rahmen eines Aktionstages bei der Jugendverkehrsschule wurden die Schulanfänger mit roten Fahrradhelmen und neongelben Warnwesten ausgestattet.
Wie wichtig eine solche Aktion zum Thema Verkehrssicherheit auch nach Jahren sinkender Kinderunfallzahlen ist, machten Oberbürgermeister Norbert Bude, Polizeipräsident Walter Büchsel und Horst Wateler, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse, vor Ort in der Jugendverkehrsschule deutlich.
Zwar sei, so Büchsel, im vergangenen Jahr die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder auf 88 zurückgegangen und läge damit bei weniger als der Hälfte der schlimmsten Unfallzahlen von 1994. Doch schon für dieses laufende Jahr gelte es, den positiven Trend beizubehalten.
Denn die Bilanz des ersten Halbjahres 2008 bietet nach Ansicht der Experten Grund zur Besorgnis: So kam es in diesem Zeitraum bereits zu 64 Kinderunfällen. Auffallend dabei die weiterhin geringe Zahl an Schulwegunfällen. So sind weniger als 30 Prozent aller Unfälle auf dem Schulweg passiert, dafür aber vermehrt in den Nachmittagsstunden.
Gladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude sieht deshalb auch "keinen Grund, in unseren Aktivitäten im Bereich Verkehrssicherheit nachzulassen". Drei Millionen Euro seien bisher in 242Verkehrssicherheitsmaßnahmen an Schulen und Kindergärten geflossen. Zudem verabschiedete der Rat der Stadt vor kurzem ein 180000Euro umfassendes Verkehrssicherheitsprogramm.
Damit die Unfallzahlen auch in den Nachmittagsstunden weiter auf niedrigem Niveau bleiben, setzt Polizeipräsident Walter Büchsel bei der Verkehrsprävention nach wie vor auf die Erwachsenen in den Familien. "Wenn die Eltern das nicht unterstützen, sind wir nur zweiter Sieger", erklärt Büchsel.
Bestes Beispiel sei dafür Horst Höhnke aus Rheindahlen. Der 78-Jährige ist seit 13 Jahren als Schülerlotse im Einsatz - an der Schule, die sein Enkel besucht. Auch ein Zeichen, wie Kinder "sicher zur Schule" unterwegs sein können.