Wilde Müllkippe in Krefeld sorgt für Streit
Ein Grundstück in Krefeld vermüllt. Es gehört dem Gladbacher Anno Jansen-Winkeln.
Mönchengladbach. Ein Gelände an der Spinnereistraße/Ecke Obergath in Krefeld ist stadtweit als Müllabladeplatz bekannt. Auf der gut 700 Quadratmeter großen Fläche mit einigen Anwohnergaragen, einem angeblich illegal aufgestellten Altkleider-Container und dichtem Brombeergestrüpp am Rand liegen Kleidungsstücke, Flaschen und sogar Lebensmittel — etwa Zwiebeln, Kartoffeln oder Brot.
Das Relikt aus einem Grundstücksdeal mit der Stadt Krefeld vor 18 Jahren gehört dem Vorsitzenden der Mönchengladbacher FDP-Ratsfraktion, Anno Jansen-Winkeln. Der Immobilienverwalter hat das Studentenwohnheim 1994 an der Spinnenkreuzung Gath/Gladbacher Straße/Heideckstraße gebaut und es später verkauft.
Auf den 700 Quadratmetern ist Jansen-Winkeln sitzengeblieben. An den Garagen hatte der Käufer kein Interesse. Dass das Grundstück noch nicht mal für eine Litfaßsäule nutzbar ist, habe ihm die Krefelder Bauordnung eingebrockt. „Die Stadt hat daneben auf ihrem Grundstück eine Säule aufstellen lassen.“
„Warum halten die Garageneigentümer nicht den Platz sauber?“, stellt der Kommunalpolitiker auf eine entsprechende Frage der WZ die Gegenfrage. Er selbst habe „nichts dagegen, alle zwei, drei Jahre die Fläche zu säubern.“
Pünktlich vor den Wahlen lässt der Eigentümer des Grundstücks allerdings immer aufräumen, sagt der Vorsitzende des Krefelder Bürgervereins Süd-West, Bernd Albrecht. Zuletzt passierte das 2009, kurz vor den Kommunalwahlen.
Wenn der Bürgervereinsvorsitzende etwas bereden wolle, möge er sich, bitteschön, persönlich an ihn wenden — sagt Jansen-Winkeln. Bernd Albrecht hatte schon vor der letzten Kommunalwahl die WZ eingeschaltet und den FPD-Mann in die Puschen gebracht.
Bernd Albrecht weist die Vorwürfe aus Mönchengladbach zurück: „Wir haben alles versucht.“ Jansen-Winkeln lege bei Anwohnerbeschwerden stets ein arrogantes Verhalten an den Tag. Hingegen reagiere die Beschwerdestelle beim Krefelder Umweltamt stets prompt und lasse die illegale Kippe räumen — natürlich auf Kosten des Gebührenzahlers.