Wirtschaftlicher Austausch: Neue Fenster sparen bares Geld
Je älter die Fenster sind, umso größer ist die Energie-Ersparnis durch neue Fenster und Rahmen.
Mönchengladbach. „Rechnet sich das denn überhaupt?“, fragen sich viele Eigenheimbesitzer, wenn sie an den Austausch der alten, zugigen und teilweise defekten Fenster gegen neue Wärmedämmfenster denken.
Die Antwort lautet „Ja“ — zu diesem eindeutigen Ergebnis kommt eine aktuelle von Professor Gerd Hauser von der TU München und Dr. Rolf-Michael Lüking überarbeitete Studie des Verbands Fenster + Fassade (VFF) und des Bundesverbands Flachglas (BF).
„Die aktuellen Zahlen belegen: Je älter das Fenster ist, umso höher fallen die Einsparungen beim Austausch aus — das macht sich bereits bei der nächsten Nebenkostenabrechnung positiv bemerkbar“, bekräftigt der Geschäftsführer des VFF, Ulrich Tschorn.
Fenster und Fenstertüren lassen sich wirtschaftlich austauschen. Ein neues Fenster mit Dreifach-Wärmedämmglas der gängigen Rahmenmaterialien Holz, Holz-Aluminium und Kunststoff kostet laut Studie im Durchschnitt rund 500 Euro je Fenstereinheit (FE) in der Größe von 1,3 x 1,3 Metern.
Der Heizenergiepreis liegt im Durchschnitt bei neun Cent pro kWh. Beim Austausch alter, einfachverglaster Fenster verbessert sich die Wärmedämmung, was eine Einsparung von 485 kWh pro Jahr je FE bedeutet. „Mit einer Investition — pro eingesparter kWh — von nur 4,5 Cent wird Energie im Wert von aktuell neun Cent eingespart, was wiederum eine sofortige Kostenersparnis von 50 Prozent bedeutet“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des BF, Jochen Grönegräs.
Zwischen der Mindestanforderung nach Energieeinsparverordnung (EnEV) mit einem Uw-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient — je kleiner, desto besser dämmend) von 1,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) und den in der Studie herangezogenen, besseren Wärmedämmfenstern mit einem Uw-Wert von nur 0,95 W/m²K rechne sich der Mehrpreis ebenfalls sofort und liege bei nur sieben Cent je eingesparter kWh.
Der Austausch von Verbund- oder Kastenfenstern kostet 12,8 Cent und der von isolierverglasten Fenstern rund 10,1 Cent je kWh. Nicht berücksichtigt sind bei all diesen Vollkostenbetrachtungen die Ersparnisse durch entfallende Reparaturen der alten Fenster und die bessere Ausstattung der neuen Fenster.
Als generell energetisch veraltet gelten Fenster, Balkontüren und transparente Fassaden aus der Zeit von vor 1995. „Bei modernen, mit Wärmeschutzverglasung versehenen Fenstern aus der Zeit danach ist ein Austausch nur aufgrund von Funktionsstörungen oder hohem Verschleiß erforderlich“, bekräftigt Grönegräs.
Die neuen Elemente haben eine lange Nutzungsdauer. Bei der Wahl der Fensterausstattung und des passenden Lieferanten sollte an diesen langen Zeitraum gedacht werden“, fügt Tschorn hinzu.
Das Beste sei gerade gut genug. „Mehr Behaglichkeit, ein höherer Bedienungskomfort, eine bessere Pflegeleichtigkeit, mehr Sicherheit und eine gute Schalldämmung sind wesentliche Zusatzfaktoren, die bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit eines Fenstertauschs berücksichtigt werden müssen“, fasst er die Vorteile zusammen.