Mordprozess Höxter: Letzter Tag mit Plädoyers
Paderborn (dpa) - Mit den Stellungnahmen der beiden Verteidiger von Angelika W. enden heute (11.00 Uhr) die Plädoyers im Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter. Staatsanwaltschaft und Nebenkläger hatten in der Vorwoche für die beiden Deutschen lebenslange Freiheitsstrafen, die Feststellung der besondere Schwere der Schuld und für Wilfried W. die Einweisung in die Psychiatrie gefordert.
Die Anwälte des Angeklagten wiesen die Vorwürfe in ihren Plädoyers zum Teil zurück und forderten eine Freiheitsstrafe von 7 Jahren und 6 Monaten wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Sie sprachen sich gegen eine lebenslange Haftstrafe aus, weil ihr Mandant nur vermindert schuldfähig sei. Angelika W. gilt nach Meinung einer Gutachterin als voll schuldfähig.
Ob das Gericht am Freitag (14. September) ein Urteil fällt oder erst am 5. Oktober, ist noch offen und hängt davon ab, wie viel Zeit die beiden Angeklagten für ihr letztes Wort benötigen.
Über Jahre hinweg soll das Paar per Zeitungsanzeigen mehrere Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Der 48-Jährige und die 49-Jährige waren neben weiteren Punkten wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen aus Niedersachsen starben infolge der Quälereien.