Beim 1:3 in Viktoria Köln verfallen die Duisburger in alte Muster. Schon heute in Halle geht der Kampf gegen den Abstieg weiter MSV-Rückschlag bei Dotchevs Rückkehr
DUISBURG. Erst gab es die erwartet stürmische Begrüßung, dann den unerwartet heftigen Gegenwind samt kalter Dusche. Die Rückkehr von Pavel Dotchev in den Höhenberger Sportpark in Köln gestaltete sich am Samstag wie das ungemütliche Wetter.
Vor dem heftigen Schauer mit Hagelkörnern so groß wie Tischtennisbälle rettete den MSV Duisburg noch der Schiedsrichter, der das Spiel bei Viktoria Köln schon kurz nach dem Anpfiff für fünf Minuten unterbrach und die Akteure unter das schützende Tribünendach schickte. Dem größeren Einsatz der Kölner und deren starker Effizienz im Abschluss hingegen konnte sich der MSV danach nicht mehr entziehen. Das 1:3 (0:2) war ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in Liga drei.
„Wir haben viel zu einfach die Gegentreffer bekommen. Wer solche Gegentreffer bekommt, der kann nicht gewinnen. Wenn man sich anschaut, aus wie vielen Chancen die Viktoria ihre drei Treffer heute erzielen konnte, dann müssen wir darüber reden, das dies so nicht geht“, sagte Dotchev.
Mit vier Siegen aus den vergangenen fünf Spielen hatte sich der MSV vom letzten Tabellenplatz aus über die Abstiegsränge gearbeitet und strebte in Köln den nächsten Schritt hin zur Rettung an. Im Flughafenstadion jedoch lahmten die „Zebras“. Dotchev musste einen Rückfall in die vergessen geglaubten Krisen-Wochen der Meidericher erleben. „Es war von uns ganz generell zu wenig. Da kann ich überhaupt nichts schönreden.“
Der Abwehr unterliefen grobe Fehler, der Angriff litt unter Ideenlosigkeit. Hier machte sich das Fehlen des im Januar nachverpflichteten Federico Palacios bemerkbar. Der Deutsch-Spanier war neben „Sechser“ Marlon Frey sowie Stürmer Aziz Bouhaddouz einer der drei durchaus geglückten Winter-Transfers von Sportdirektor Ivica Grlic.
Das Trio hat die Qualität des Kaders merklich erhöht, doch nun fällt Palacios mit einem Muskelbündelriss mehrere Wochen aus. Duisburgs Trainer Pavel Dotchev ahnt, dass der Kampf gegen den Absturz in die Regionalliga West wohl bis zum letzten Spieltag gehen wird. „Ich bin trotz der Siege nicht entspannt geworden. Zu denken, dass nun plötzlich alles läuft, wäre fatal. Die Spiele werden immer weniger und wir müssen immer mehr punkten“, sagt der 55-jährige Bulgare.
Am besten bereits heute Abend im Nachholspiel beim Halleschen FC (19 Uhr im Kurt-Wabbel-Stadion (live bei Magenta Sport). „Da müssen wir in der Defensive besser arbeiten und auch wieder einsatzfreudiger sein. Sonst reicht es auf keinen Fall für etwas Zählbares“, erklärte Dotchev. Sein Nachfolger in Köln-Höhenberg kann da schon ein wenig optimistischer in die Zukunft schauen. Durch das 3:1 über den MSV holte Olaf Janßen mit der Viktoria binnen einer Woche alle neun möglichen Punkte und hat schon zehn Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.