Nach Anschlagsplänen 17-Jähriger Terrorverdächtiger sitzt in Wuppertal in Haft

Kerpen/Wuppertal · Ein 17-jähriger Terrorverdächtiger soll einen Anschlag geplant haben. Nun sitzt er in Wuppertal in der Jugendhaftanstalt.

Ein 17-jähriger Terrorverdächtiger ist nun in Wuppertal in Haft.

Foto: dpa/Daniel Naupold

Nach der Inhaftierung eines 17-Jährigen Terrorverdächtigen besteht nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) derzeit keine konkrete Gefahr. Es gebe aber Hinweise, dass sich der aus Kerpen bei Köln stammende Jugendliche seit etwa Anfang 2020 zunehmend islamistisch radikalisiert habe, sagte Reul am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Der Jugendliche habe sich von seinem üblichen sozialen Umfeld isoliert.

Dem 17-Jährigen werde die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Das Polizeipräsidium Köln sei am vergangenen Samstag auf besorgniserregende Textnachrichten des bereits polizeibekannten Kerpeners aufmerksam gemacht worden. In einer Nachricht habe er behauptet, er werde von Islamisten in Hannover festgehalten. In einer weiteren habe er geschrieben, er sei jetzt mit diesen Islamisten am Hauptbahnhof in Hannover und werde sich in einen Zug nach Köln setzen. „In einer Textnachricht gab es weitere außerordentlich besorgniserregende Inhalte“, sagte Reul.

Bei dem 17-Jährigen seien aber keine Waffen gefunden worden, auch die Durchsuchung des Zuges habe keine Hinweise ergeben. Für den Zugriff seien unter anderem Vorinformationen ausschlaggebend gewesen: „Der Jugendliche war in der Vergangenheit bereits mehrfach allgemein kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten, zum Beispiel wegen Körperverletzung“, berichtete Reul. „Unsere Polizei hatte diesen Jugendlichen schon auf dem Schirm. Unter anderem lagen mehrere Prüffälle aus dem Bereich islamistischer Terrorismus vor.“

Das Amtsgericht Kerpen erließ Haftbefehl gegen den 17-Jährigen, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag bestätigte. Nach Verkündung des Haftbefehls wurde er in die Jugendhaftanstalt nach Wuppertal gebracht.

(dpa)