Verbandsversammlung tagt am Mittwoch Soll der Naturpark Schwalm-Nette erweitert werden?

Niederrhein · Er zählt zu den kleineren Naturparks in Deutschland. Über eine mögliche Erweiterung wird seit Monaten diskutiert.

Über eine Erweiterung des Naturparks Schwalm-Nette wird in der Region seit Monaten diskutiert – und teils heftig gestritten.

Foto: Kreis Viersen

(biro) Wälder, Heideflächen, Feuchtgebiete: Im Naturpark Schwalm-Nette gibt es viel zu sehen und zu unternehmen. Er erstreckt sich entlang der deutsch-niederländischen Grenze über einen großen Teil des Kreises Viersen mit 274 Quadratkilometern, Teile der Kreise Heinsberg (rund 118 Quadratkilometer) und Kleve (rund 35 Quadratkilometer) und einen kleinen Teil der Stadt Mönchengladbach (rund 9 Quadratkilometer). Seit Monaten wird nun in den politischen Gremien über eine mögliche Erweiterung des Naturparks diskutiert. Teils wurde darüber auch heftig gestritten. Am Mittwoch, 11. September, soll nun eine Entscheidung fallen. Dann tagt nämlich die Verbandsversammlung des Naturparks im Rathaus Abtei in Mönchengladbach.

Die Idee einer Gebietserweiterung des Naturparks war schon im Naturparkplan 2015 verankert worden. Daraufhin machte sich die Naturpark-Verwaltung 2022 daran, über eine mögliche Erweiterung nachzudenken, und präsentierte der Verbandsversammlung im April 2023 den ersten Wurf. Der sah zunächst eine Flächenverdoppelung vor, nach etlichen Besprechungen in der Region wurde das Vorhaben heruntergeschraubt. Letztlich blieb der Vorschlag, den Naturpark um 36 Prozent zu erweitern, auf eine Größe von dann 596 Quadratkilometern.

Im Kreis Viersen würde der Biotopverbund in Richtung Tote Rahm in Kempen dann zum Naturpark gehören, ebenso der Bereich der Niersniederung zwischen Viersen, Tönisvorst und Willich. Hinzu kämen bei einer Erweiterung auch Teile Mönchengladbachs in Richtung Tagebau Garzweiler sowie Teile Krefelds rund um den Hülser Berg. Auch im Kreis Heinsberg ist eine geringfügige Erweiterung vorgesehen.

Die Chancen auf eine Erweiterung stehen schlecht. So gab es im Kreis Viersen, wie andernorts auch, etwa Bedenken mit Blick auf die Landwirtschaft: Man fürchtet, dass die Landwirte mit weiteren Regularien und Vorgaben zu kämpfen hätten, wenn ihre Flächen erst im Naturpark liegen würden. Eine weitere Sorge: dass Kommunen Probleme bekommen könnten, wenn sie Bauflächen ausweisen oder den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben wollten. Die Verwaltung versuchte zwar, diese Bedenken auszuräumen, doch das gelang nicht. So war etwa die Mehrheit der Mitglieder im Viersener Kreistag davon überzeugt, dass eine Erweiterung des Naturparks keine Vorteile bringen würde.

Die Verbandsversammlung
hat 17 Mitglieder

Die letzte Entscheidung trifft die Verbandsversammlung. Sie hat 17 Mitglieder: sieben aus dem Kreis Viersen, sechs aus dem Kreis Heinsberg, drei aus dem Kreis Kleve und einen Vertreter aus Mönchengladbach. Wie Viersen lehnte auch der Heinsberger Kreistag eine Erweiterung ab. Der Klever Kreistag hingegen sprach sich dafür aus.

(biro)