Kein Wechselunterricht NRW bleibt bei Präsenzunterricht - trotz Bayern-Vorstoß

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen lehnt einen flächendeckenden Wechselunterricht in den Schulen zur Corona-Eindämmung auch weiterhin ab. Einen Weg, wie ihn gerade Bayern beschlossen hat, zeichnete sich für NRW nicht ab.

In NRW setzt die Politik weiter auf Präsenzunterricht.

Foto: dpa/Matthias Balk

Das Infektionsgeschehen mache sich zwar auch an Schulen in NRW bemerkbar, die Entwicklung sei aber „erkennbar positiv“, hieß es aus dem Schulministerium in Düsseldorf.

Anfang Dezember nahmen demnach 96,5 Prozent der Schüler am Präsenzunterricht teil. Ebenfalls zum Stichtag am 2. Dezember waren landesweit nur sechs Schulen vollständig geschlossen. An 84,3 Prozent der Einrichtungen findet regulärer Präsenzunterricht für alle Klassen statt - eine Woche zuvor waren es laut Ministerium 81,3 Prozent. Und an 15,6 Prozent der Schulen befinden sich einige Schüler oder Lerngruppen in Quarantäne.

Bayern will ab Mittwoch von Klassenstufe acht an die Klassen überall teilen und in den Wechselunterricht schicken. In Hotspots ab einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche sollen die Schüler ab der achten Klasse komplett in den Distanzunterricht wechseln.

Für solche Hotspots in NRW gilt laut Düsseldorfer Schulministerium: Die Landesregierung werde mit den Kommunen „ein möglichst zielgerichtetes Vorgehen“ vereinbaren. Man werde über die Möglichkeiten zur Einrichtung von Distanzunterricht in einzelnen Schulen reden und über „etwaige weitere Maßnahmen“. Das Schulministerium sei dazu in engem Austausch mit dem Gesundheitsressort.

Das Recht auf Bildung für alle Schüler müsse sichergestellt werden, hieß es. Das gehe am besten mit möglichst viel Präsenzunterricht, hatte das Schulministerium schon seit Wochen immer wieder betont. Einen stadtweiten Wechselunterricht, wie ihn Solingen plante, hatte das Ministerium untersagt.

Nur 1,8 Prozent der Lehrkräfte sind derzeit in Quarantäne, und bei 0,4 Prozent wurde eine Corona-Infektion bestätigt. Unter den Schülern gilt für 2,5 Prozent aktuell eine Quarantäne, bei rund 0,19 Prozent ist eine Infektion bestätigt.

(dpa)