Corona-Pandemie NRW erinnert an Opfer der Pandemie - Laschet bittet um Verzeihung

Düsseldorf · Mit einer bewegenden Trauerzeremonie im Landtag haben Politiker, Pflegekräfte, Ärzte und Betroffene am Mittwoch der Opfer der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen gedacht.

NRW erinnert mit einer Trauerfeier an die Opfer der Pandemie.

Foto: dpa/Marius Becker

Gemeinsam mit Angehörigen von Opfern zündeten Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), Landtagspräsident André Kuper und Verfassungsgericht-Präsidentin Barbara Dauner-Lieb im Plenarsaal Kerzen für die Verstorbenen an. Landesweit wehten die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbmast. In NRW starben seit dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 mehr als 17 120 Menschen im Zusammenhang mit Corona.

Hinter jedem der mehr als 17 000 Toten der Pandemie in NRW stehe ein individuelles Schicksal, sagte Laschet in einer Ansprache. „Unser Land trauert mit Ihnen.“ Zugleich bat Laschet die Hinterbliebenen um Verzeihung, die wegen der Corona-Einschränkungen ihren erkrankten Angehörigen nicht in den letzten Stunden beistehen durften. „Diese Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass Menschen einsam sterben mussten, waren ein gravierender Fehler“, sagte Laschet mit Blick auf Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen und in Krankenhäusern.

Auch Seelsorger und Vertreter von Hilfsorganisationen, der Bundeswehr, Kirchen und weiterer Verbände waren zu der Gedenkstunde eingeladen. Ein Film erinnerte an die Folgen der Pandemie in NRW, den Kampf um Leben der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern, geschlossene Schulen und leere Innenstädte.

Landtagspräsident Kuper sagte: „Keiner von uns, weder in Deutschland noch in einem anderen Land der Welt, war vorbereitet auf das, was seit März 2020 über uns gekommen ist.“ Corona habe Spuren hinterlassen. Vieles sei nur schwer auszuhalten. Freiheitsrechte seien eingeschränkt worden. Trauer und Schmerz hätten die ganze Welt erfasst. „Und die Zahl der Opfer wächst täglich.“ Bei der Bekämpfung der Pandemie seien auch Fehler gemacht worden. „Denn niemand von uns hatte Erfahrung mit einem Krisenmanagement diesen Ausmaßes.“

(dpa)