Personal in NRW-Kitas: Studie sieht keine Verbesserung bei U3-Betreuung

Gütersloh. Bei der Personalausstattung in Kindergärten für Drei- bis Sechsjährige hat Nordrhein-Westfalen einer Studie zufolge Fortschritte gemacht. In den Krippen für die Kleinsten unter drei Jahren tritt NRW dagegen beim Qualitätsausbau auf der Stelle, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Bertelsmann Stiftung hervorgeht.

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Eine pädagogische Fachkraft betreute zum Stichtag 1. März 2017 demnach rechnerisch 8,9 Kindergartenkinder - fünf Jahre zuvor waren es 9,8 ganztagsbetreute Jungen und Mädchen ab drei Jahren. In den Krippen für Unterdreijährige blieb der Personalschlüssel dagegen unverändert bei 1 zu 3,7 Kindern.

Es bestehe weiter Ausbaubedarf, betonte Stiftungsvorstand Jörg Dräger in Gütersloh. Insgesamt wurden im März 2017 gut 90 900 Kinder unter drei Jahren und knapp 490 400 Kita-Kinder ab drei Jahren betreut. Für einen optimalen Personalschlüssel seien zusätzlich 15 536 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte und weitere 706 Millionen Euro pro Jahr erforderlich. Der Bedarf erhöhe sich noch einmal deutlich, wenn man alle Kitas mit einer professionellen Leitungskraft ausstatten wolle. Aus dem geplanten „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes könne NRW 2021 und 2022 mit jeweils rund 431 Millionen Euro rechnen.

Im Vergleich der Bundesländer zeigt der neue „Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme“: In NRW besteht neben Bayern und Rheinland-Pfalz das größte Qualitätsgefälle innerhalb des Bundeslandes. So musste in Solingen 2017 laut Studie eine Krippenfachkraft mit 4,7 Kindern fast zwei Unterdreijährige mehr betreuen als eine Erzieherin in Herne. Bei den älteren Kita-Kindern waren die Unterschiede je nach Wohnort geringer. dpa